Die Aufforstung von Wäldern ist ein zentraler Baustein für den globalen Klimaschutz – doch fragwürdige oder sogar betrügerische Projekte werfen immer wieder ein schlechtes Licht auf wirksame Initiativen. Die ARD-Dokumentation „Verschollen“ von Daniel Harrich, ausgestrahlt im November 2025, zeigt ein besonders drastisches Beispiel aus Brasilien: Gewaltsame Vertreibungen, zweifelhafte Landkäufe, geschönte Klimabilanzen und fragwürdige Zertifizierungen. Für viele Zuschauer:innen – und auch für uns – bleibt Fassungslosigkeit. Die Doku dokumentiert eindringlich, wie unter dem grünen Mantel des Klimaschutzes Projekte entstehen, die weder Menschen noch Natur helfen – sondern beidem schaden.
Generationenwälder aufforsten: Nachhaltige Klimalösung gegen den Klimawandel
Unsere Wälder: Mehr als nur Holz
Tropische Mischwälder, wie wir sie in Zentralamerika aufforsten, spielen eine entscheidende Rolle im globalen Klimaschutz. Mit heimischen Baumarten wie Mahagoni und Goldzeder gestalten wir Wälder, die in ihrer Struktur und Funktion dem natürlichen Regenwald ähneln. Diese nachhaltige Waldbewirtschaftung verbessert die Ressourcenproduktivität, schützt die Böden und sorgt für eine langfristige Bereitstellung von Holz, ohne die Artenvielfalt zu gefährden.
Wo wird aufgeforstet?
Unsere Projektgebiete in Panama zeigen dir den Fortschritt unserer Generationenwälder. Stetig kommen weitere dazu und unsere Wälder wachsen weiter. Wir wachsen stetig und sicher – mit einer ökologisch und ökonomisch sinnvollen Alternative, die sich am natürlichen Regenwald orientiert.
Unsere Wälder und unser Klima: Bedrohung und Lösungen
Warum unsere Wälder entscheidend für das Weltklima sind
Wälder spielen eine zentrale Rolle im Klimaschutz und bei der Stabilisierung unseres Ökosystems. Doch durch Abholzung und die fortschreitende Degradierung von Wäldern tragen wir massiv zum Artensterben und zum Klimawandel bei. Gesunde, widerstandsfähige Wälder können uns vor extremen Wetterereignissen wie Stürmen oder Dürren schützen – eine Funktion, die stark geschwächt ist, wenn Wälder zerstört oder geschädigt werden.
Gefahr von Zoonosen und Pandemien durch zerstörte Ökosysteme
Die Vernichtung intakter Ökosysteme erhöht das Risiko für Zoonosen und neue Pandemien. Laut dem Dilution Effectbegünstigt die Zerstörung von Lebensräumen die Übertragung von Krankheiten zwischen Tieren und Menschen. Der Schutz und die Wiederherstellung von natürlichen Biotopen sind daher nicht nur ökologisch, sondern auch gesundheitlich essenziell.
Die Rolle nachhaltiger Aufforstung
Unsere Aufforstungsprojekte und der Schutz von Regenwäldern stärken die Resilienz von Ökosystemen. Durch die Schaffung neuer Lebensräume fördern wir die biologische Vielfalt und sorgen für eine nachhaltige Bereitstellung der Ressource Holz. Dies ist nicht nur wichtig für die Wirtschaft, sondern auch für die Umsetzung internationaler Klimaziele.
Entwaldung stoppen und Flächen renaturieren
Die globale Entwaldung und Degradierung von Wäldern zu beenden ist eine der wichtigsten Aufgaben unserer Zeit. Durch die Renaturierung degradierter Flächen schaffen wir nicht nur gesunde Wälder, sondern auch eine langfristige Lösung für den Klimawandel und seine Auswirkungen.
Waldwende zur Reduktion von CO₂: Nachhaltige Lösungen für den Klimaschutz
Die Rolle der Wälder im Klimaschutz
Entwaldung und Landnutzungsänderungen sind für rund 20 % der globalen Treibhausgasemissionen verantwortlich. Um die Klimakrise zu bekämpfen, ist es unerlässlich, nicht nur Emissionen zu reduzieren, sondern auch CO₂ zu binden, ohne dabei die Ökosysteme zu schädigen.
„Nature Positive“ handeln für eine nachhaltige Zukunft
Anstatt uns auf Kompensation oder Schadensbegrenzung zu beschränken, müssen wir Maßnahmen ergreifen, die die Widerstandsfähigkeit von Natur, Gesellschaft und unserem Planeten stärken. Mit einem „nature positive“-Ansatz fördern wir die Regeneration und Anpassungsfähigkeit der Ökosysteme – und damit den langfristigen Erhalt unseres Lebensraums.
Generationenwälder: Unsere Lösung gegen den Klimawandel
Unsere Generationenwälder bieten eine nachhaltige Antwort auf die Herausforderungen des Klimaschutzes. Sie binden bis zu 20 Tonnen CO₂ pro Hektar jährlich in Pflanzen, Bäumen und Böden und wachsen dabei viermal schneller als europäische Wälder.
Vorteile ökologischer Waldbewirtschaftung
- Dreifache Kohlenstoffbindung: Im Vergleich zur konventionellen Forstwirtschaft können Generationenwälder fast dreimal mehr Kohlenstoff in ihrer lebenden Biomasse speichern.
- Naturnähe: Unsere Wälder orientieren sich an natürlichen Regenwäldern, fördern die biologische Vielfalt und leisten einen Beitrag zur Umsetzung internationaler Klima- und Umweltabkommen.
- Verantwortungsvoller Umgang mit Holz: Nachhaltige Forstwirtschaft setzt auf eine erhöhte Ressourcenproduktivität, um die Ressource Holz zu bewahren und gleichzeitig die Natur zu schützen.
Unsere
Aufforstungssaison
in Panama
„Ich arbeite seit mehr als 25 Jahren als Försterin und habe mich auf die Pflanzung einheimischer Baumarten spezialisiert. Bei Aufforstungen in den Tropen sind Monokulturplantagen mit exotischen Arten üblich. Viele Investierende sind an möglich schnellen Gewinnen interessiert. Doch mit so einer kurzfristigen Absicht kann man keinen nachhaltigen Waldbau betreiben. Der Generationenwald hingegen verbindet auf sinnvolle Weise die ökonomischen Aspekte einer Plantage mit dem ökologischen Wirkungsfeldern eines Regenwaldes.“
Iliana Armién
Mitgründerin und Vorstandsmitglied - The Generation Forest
Unsere langjährige Partnerschaft
Das Konzept des Generationenwaldes wurde von unserem Gründungsteam, Iliana Armién und Andreas Eke, entwickelt, in Zusammenarbeit mit wichtigen Akteuren wie indigenen Gemeinschaften, dem Smithsonian Tropical Research Institute und dem United Nations Environment Programme . Die Genossenschaft THE GENERATION FOREST wurde ins Leben gerufen, um möglichst viele Generationenwälder zu verwirklichen.
Unser Partner FUTURO FORESTAL ist für die operative Arbeit vor Ort zuständig. Das Unternehmen hat mehr als 25 Jahre Erfahrung in Sachen nachhaltiger Aufforstung und begleitet uns seit der Gründung. Wir sind stolz auf die langfristige Zusammenarbeit mit diesem Pionier, der als erstes Forstunternehmen in Panama eine B-Corp-Zertifizierung erhalten hat.
Was die Doku zeigt – und warum das kein Einzelfall ist
Die Recherchen führen in die Cerrado-Region Brasiliens, eine der artenreichsten und zugleich bedrohtesten Ökosysteme der Erde. Dort entstehen riesige Eukalyptusplantagen – finanziert über CO₂-Zertifikate und gefördert durch internationale Institutionen. Die Doku macht deutlich: Das Problem ist strukturell. Aufforstung ist vielerorts zu einem Geschäft geworden, bei dem die ökologische Komplexität eines Waldes auf Renditekennzahlen reduziert wird.
Doch es gibt Projekte, die zeigen, dass es anders geht: mit wissenschaftlichem Anspruch, sozialer Verantwortung und echter Ökologie. Weil die Doku ausschließlich die Schattenseiten zeigt, erklären wir hier anhand der kritisierten Plantage, was schlechte von guten Aufforstungsprojekten unterscheidet.
1. Plantage vs. Wald – der Kern des Problems
Das ökologische Grundproblem vieler Aufforstungsprojekte ist nicht neu. Auch in Deutschland sind Monokulturen gescheitert, etwa im Harz, wo Fichtenwald auf großer Fläche kollabiert ist. Monokulturen sind billig und effizient – aber ökologisch wertlos. Genau das zeigt die Doku: Aus der Luft wirken die Eukalyptusplantagen wie grüne Teppiche, am Boden entpuppen sie sich als ökologische Wüsten.
Plantage
- Eine Baumart, meist schnell wachsend
- Hoher Wasserbedarf
- Kaum Biodiversität
- Kurze Umtriebszeiten
- CO₂-Speicher nur temporär
Wald
- Viele Arten, unterschiedliche Altersstrukturen
- Komplexe ökologische Wechselwirkungen
- schützt Wasserkreisläufe und fördert die Bodenqualität
- Hohe Widerstandskraft gegen Klimaextreme
- Langfristiger Kohlenstoffspeicher
Eine Eukalyptusplantage mit naturnaher Waldentwicklung gleichzusetzen, ist fachlich unhaltbar. Dennoch passiert das häufig, wenn Profitinteressen dominieren und CO₂-Gutschriften auf Modellrechnungen statt auf realen Messungen beruhen.
The Generation Forest setzt auf biodiverse Generationenwälder mit bis zu 20 heimischen und seltenen Arten, die dauerhaft bestehen bleiben. Holz wird selektiv entnommen, der Wald bleibt erhalten und regeneriert sich selbst – ein zentraler Unterschied für echten Klimaschutz.
2. Keine stillen Wälder: Warum Biodiversität der beste Indikator ist
In der Doku beschreibt eine Wissenschaftlerin die Plantagen als „stille Wälder“ – ohne Vogelrufe, ohne Tiergeräusche. In unseren Wäldern ist das Gegenteil der Fall: Unsere Generationenwälder sind in kurzer Zeit Heimat zahlreicher Tierarten geworden. Kamerafallen dokumentierten bislang rund 90 verschiedene Tierarten – vom Kapuzineraffen bis zum Puma. Ein Zeichen dafür, dass funktionierende Ökosysteme entstehen. Ein Grund: Wir pflanzen vor allem dort, wo wir Waldreste verbinden können – dadurch entstehen größere, zusammenhängende Lebensräume.
3. Landgrabbing: Die stille Krise hinter vielen „grünen“ Projekten
„Verschollen“ zeigt eindrucksvoll, wie indigene Gemeinden im Cerrado unter Druck geraten, wenn große Aufforstungsunternehmen Land aufkaufen. Die Konflikte, die daraus entstehen, reichen von sozialer Verdrängung bis hin zu Gewalt. Wir positionieren uns klar solidarisch: Aufforstung darf niemals auf Kosten indigener Gemeinschaften erfolgen.
Mit The Generation Forest möchten wir es anders machen – indem wir zeigen, dass Aufforstungsprojekte von der Einbeziehung indigener Gemeinschaften profitieren. Denn für die viele Menschen ist der Wald in ihrer Heimat auch Lebensgrundlage.
“Für mich bedeutet der Wald alles. Er gibt uns Nahrung und Medizin. Unser Wunsch ist, dass unser Land eines Tages wieder vollständig mit Wald bedeckt ist – mit Wald, der einst verloren gegangen ist“, sagt zum Beispiel Juan Gonzales, der Leiter unserer Forstoperationen.
So gehen wir vor Ort mit den Flächen um:
- Wir kaufen vor allem degradierte Viehweiden und vernichten für unsere Wälder keine bestehende Natur.
- Land gehört der Genossenschaft – Spekulation ist ausgeschlossen.
- Projekte werden mit lokalen Gemeinden durchgeführt, nicht gegen sie.
2024 arbeiteten 220 Menschen in unseren panamaischen Projekten, 166 davon aus indigenen Völkern. Die Generationenwälder schaffen sichere Jobs und beweisen, dass nachhaltige Waldwirtschaft eine wirtschaftliche Alternative zur Viehzucht sein kann – gerade in Regionen, in denen Wälder sonst immer noch für Weiden gerodet werden.

Für unsere Mitgründerin Iliana Armién, die selbst aus Panama kommt, war diese Erfahrung ein Grund, um selbst aktiv zu werden gegen die Abholzung: „Ich bin als Kind mit alten Wäldern um mich herum aufgewachsen und musste mit ansehen, wie sie gerodet wurden und verschwanden. In dem Gebiet, in dem wir Generationenwälder anlegen, gab es noch vor 30 Jahren Wälder. Sie wurden abgeholzt und verbrannt, um Viehweiden daraus zu machen. Der Wald ist meine Leidenschaft und die Aufforstung von Regenwald ist meine Lebensaufgabe geworden.“
4. CO₂-Speicherung: Zwischen Versprechen und Wirklichkeit
Eine besonders schockierende Szene der Doku: Traktoren pflügen ein lebendiges Cerrado-Ökosystem um, um Platz für neue Plantagen zu schaffen. Ein klimaschädlicher Akt – legitimiert durch vermeintlichen Klimaschutz. Diese Logik hat mit Klimaschutz selbstverständlich nichts mehr gemein – das gezeigte Aufforstungsprojekt entpuppt sich spätestens hier als böse Lüge – und wirft ein schlechtes Licht auf den CO₂-Zertifikatehandel, dem es in solchen Fällen schwerfällt, offensichtlich klimaschädliche Projekte auch als solche zu benennen.
Unsere Wälder entstehen nur auf entwerteten Flächen, niemals auf Kosten bestehender Natur. Zudem gilt bei uns:
- Kein Kahlschlag, selektive Holzentnahme
- Holz bindet weiter CO₂
- entstehende Lücken werden bepflanzt oder regenerieren sich selbst
- der Wald wächst dauerhaft weiter
Dadurch bleibt CO₂ langfristig gespeichert – ein entscheidender Unterschied zur Plantagenwirtschaft. Der damalige Leiter der Umweltbehörde in Panama sagte über unser Modell in einem Interview in unserem Magazin, „dass Holznutzung ohne Schaden für das Ökosystem möglich ist und gleichzeitig der Wald langfristig wiederhergestellt wird. Es ist wichtig, dass es solche Projekte gibt, die aus eigenem Antrieb handeln und innovative Konzepte zum Erhalt des Waldes entwickeln.“
5. Transparenz: Wenn Siegel den Blick verstellen
Die Doku zeigt: Ein Zertifikat garantiert noch keine ökologische oder soziale Qualität. Viele Standards sind zu global, zu bürokratisch oder zu modellgetrieben, um die Realität im Wald tatsächlich abzubilden. Transparenz ist für uns aber kein Zertifikat, sondern eine Haltung und eine Verpflichtung gegenüber unseren Mitgliedern und Partnern. Deshalb setzen wir auf zusätzliche Maßnahmen:
- Offene Wirkungsberichte wie unseren jährlichen Impact Report
- Forschungspartnerschaften mit Universitäten
- Monitoring auf der Fläche statt am Schreibtisch
- Einblick in Mittelverwendung und langfristige Planung
Unabhängige Berichterstattung wie in der ARD-Doku kann auf Fehlentwicklungen aufmerksam machen – und damit völlig zurecht zu einem Vertrauensverlust gegenüber fragwürdigen Projekten führen. Gleichzeitig kann sie aber auch Vertrauen stärken, wenn sie zeigt, wie verantwortungsvolle Aufforstung tatsächlich funktioniert.
Der ARD-Weltspiegel hat bereits 2021 über unser Projekt berichtet und unser Modell ausführlich vorgestellt – inklusive Antworten auf genau jene Fragen, die auch die aktuelle Doku „Verschollen“ aufwirft. Hier geht’s zum Weltspiegel-Beitrag:
Was die Doku nicht zeigt – aber gezeigt werden muss
Die ARD-Doku zeigt die Fehlentwicklungen eines Marktes, der sich schnell und weitgehend unreguliert internationalisiert hat. Doch sie lässt wenig Raum für Projekte, die es anders machen – und genau diesen Raum wollen wir nutzen. Die Frage sollte lauten: „Wie müssen wir aufforsten, damit Klimaschutz, Menschenrechte und Biodiversität gleichzeitig profitieren?“
Unsere Antwort ist der Generationenwald – ein Ansatz, der deutlich langsamer ist als Plantagenmodelle, deutlich aufwendiger und weniger profitorientiert. Aber er ist nachhaltig, weil er Ökologie als Grundlage begreift und nicht als Randerscheinung.
Die Doku ist ein wichtiges Warnsignal – aber kein Argument gegen Aufforstung. „Verschollen“ zeigt ein System, das droht, sich von seinen ursprünglichen Zielen zu lösen. Doch anstatt Aufforstung als Instrument grundsätzlich infrage zu stellen, sollte die Debatte anders geführt werden: Welche Modelle schaffen Klimaschutz, statt ihn zu versprechen?
Jetzt in die richtige Aufforstung investieren!