Projektgebiet Colón
Anfang 2019 haben wir im hügeligen Land der „Sierra Llorona“ 147 Hektar Land erworben. Durch das Aufforstungsprojekt in Colón schaffen wir einen Baustein des grünen Korridors zwischen den Nationalparks Chagres und Soberanía. Unsere Fincas liegen im Wassereinzugsgebiet des Panamakanals, sodass unsere Wälder nicht nur CO₂ binden, sondern auch einen positiven Beitrag zum Wassermanagement dieser für die Weltwirtschaft so wichtigen Wasserstraße leisten.
Region
Colón
Gesamtfläche
148 Hektar
Projektstart
2019
Fincas
3
Aktuelle Nutzung
Wiederaufforstung mit einheimischen Arten
Flächenverteilung
100% des Projektgebiets bereits aufgeforstet
Wie wurde gepflanzt?
Die Bodenverhältnisse unserer Aufforstungsprojekte sind meist unterschiedlich. Innerhalb der Aufforstungsflächen in Gatun 1 nehmen wir deswegen zwei unterschiedliche Mischungen, die in kleinen Blöcken gepflanzt werden: für die Flächen, die schwierigere Bedingungen aufweisen, pflanzen wir Goldzeder (Terminalia amazonia) und Cocobolo (Dalbergia retusa) und vereinzelt Marupa (Simarouba amara).
Diese Baumarten sind exzellente Pionierbaumarten und gedeihen auch unter bescheideneren Verhältnissen. In den Bereichen, die etwas angenehmer für die Pflanzen sind, pflanzen wir eine Mischung aus sieben verschiedenen Edelhölzern. In den Pflanzungen werden pro Block 30 Bäume der gleichen Art gepflanzt. Wenn der Bestand dann später ausgedünnt wird, bleiben am Ende 3 - 5 große Bäume pro Block stehen, in den entstandenen Lücken pflanzen wir andere Arten nach. So entsteht dann mit der Zeit ein echter Generationenwald.
„Die Bäume werden, wenn sie erst einmal ausgewachsen sind, ihre Samen abwerfen, und dann werden neue Pflanzen wachsen. Das passiert in unserer Generation und so wird es über die Jahre hinweg weitergehen.“
Nestor Ortega
Leiter der Forstoperation
Finca Gatun 1
Größe: 49 ha
Projektstart:2019
Aufgeforstet: 100 %
Verwendete Baumarten für die Aufforstung:
Mahagoni (Swietenia macrophylla)
Cocobolo, Rosewood (Dalbergia retusa)
Balatabaum (Manilkara spp.)
Royal Mahagony (Carapa guianensis)
Santa Maria (Calophyllum brasiliense)
Goldzeder (Terminalia amazonia)
Cumaru (Dipteryx oleifera)
Marupa (Simarouba amara)
Caobillo, Little Mahogany (Tapirira guianensis)
Berba, Ojoche (Brosimum alicastrum)
Alcaretto (Aspidosperma sprucaenum)
Diese Finca trägt den Namen des Flusses Gatún, der den Panamakanal mit Wasser versorgt. Die Finca liegt direkt im Wassereinzugsgebiet des Flusses. Unsere Forstingenieurin und Mitbegründerin Iliana Armién schätzt, dass die Finca vor etwa 30 Jahren entwaldet wurde.
Finca Gatun 2
Größe: 49 ha
Projektstart: 2019
Aufgeforstet: 100 %
Potenzielle Baumarten für die Aufforstung:
Teak (Tectona grandis)
Spanische Zeder (Cedrela odorata)
Cocobolo, Rosewood (Dalbergia retusa)
Roble (Tabebuia rosea)
Argentinisches Osage Orange (Maclura tinctoria)
Peruanische Mandel (Terminalia oblonga)
Die Finca liegt direkt am Fluss Gatún, über einen kleinen Pfad mit Gatún 1 verbunden. Wie auch die anderen Projekte wurde sie zuvor als Viehweide genutzt. Auf der Fläche ist Restwald vorhanden. Für eine naturnahe Aufforstung sind das gute Bedingungen, denn die vorhandenen Regenwälder sorgen für Naturverjüngung und damit Vielfalt. Die Samen der älteren Bäume werden durch den Wind oder die Tiere auf unserer Fläche weitergetragen. Diese jungen Bäume können wir identifizieren und schützen. Doch was sich einfach anhört, ist eine komplexe Aufgabe: Es gibt über 600 verschiedene Baumarten in der Region. Sie zu erkennen, erfordert viel Fachkenntnis.
Finca La Conexión
Größe: 49 ha
Projektstart: 2019
Aufgeforstet 36 %
Verwendete Baumarten für die Aufforstung:
Teak (Tectona grandis)
Spanische Zeder (Cedrela odorata)
Cocobolo, Rosewood (Dalbergia retusa)
Roble (Tabebuia rosea)
Argentinisches Osage Orange (Maclura tinctoria)
Peruanische Mandel (Terminalia oblonga)
Von unseren drei Projekten in Colón ist die Finca „La Conexión“ das Projekt mit dem größten Anteil an bestehendem Regenwald. Ihr Name bedeutet „die Verbindung“, denn sie erweitert zwei andere Wiederaufforstungen und verbindet ein großes Waldgebiet, welches sich über eine Erhebung an der Karibikküste erstreckt. La Conexión ist ein besonders ökologisch orientiertes Projekt. Als wir das Projekt starteten, war schon ein Großteil der Fläche mit jungem Sekundärwald bedeckt und nur kleine Flächen mussten aufgeforstet werden.
Einige Teile der Finca weisen einen jungen Wald auf. Hier wurde vor allem die sogenannte „Anreicherungspflanzung“ genutzt, d.h. die Diversifizierung des bestehenden Bestandes durch neue Baumarten. Zur Anreicherung wurde hier eine Mischung schattenresistenter Arten aufgeforstet.
2020 haben wir auf der Fläche Spuren einer Wildkatze gesehen. Der Großkatzen-Spezialist Ricardo Moreno hat derweil bestätigt, dass es sich um einen Jaguar handelte. Das sind tolle Neuigkeiten für die Artenvielfalt in der Region Colón und gleichzeitig eine mahnende Erinnerung, dass wir die Entwaldung in dem wichtigen Bio-Korridor stoppen müssen.