Wusstest du, dass im Regenwald bis zu 250 verschiedene Baumarten wachsen und diese wiederum den Lebensraum von vielen anderen Pflanzen und Bäumen bilden? Das Erstaunliche: Die Böden tropischer Regenwälder sind ziemlich unfruchtbar, da ständiger Regen die Nährstoffe wegspült.[1] Dennoch gehören Regenwälder durch ihr atemberaubendes Recyclingsystem zu den vielfältigsten Ökosystemen, denn 80 % aller Nährstoffe können durch ihr geniales Prinzip recycelt werden und so den Wald ernähren.[2] Warum das so ist, klären wir in diesem Artikel.
Generationenwälder aufforsten als Teil der Klimalösung
Mit unseren Generationenwäldern haben wir ein Leuchtturmprojekt entwickelt, das die biologische Vielfalt fördert und die Widerstandsfähigkeit der Natur nachhaltig stärkt. Kurz gesagt: Eine Klimalösung, die „nature positive“ ist.
Unsere Aufforstungen bestehen aus mehreren Generationen wertvoller, in Zentralamerika heimischer Baumarten. Durch unseren innovativen Ansatz entsteht mit der Zeit ein diverser Wald, der sich wirtschaftlich selbst trägt und dem natürlichen Regenwald ähnlich ist.
Unsere Wälder und unser Klima sind bedroht
Unsere Wälder könnten entscheidend dazu beitragen, das Weltklima zu stabilisieren. Stattdessen tragen der Verlust und die Schädigung unserer Wälder jedes Jahr erheblich zum Artensterben und Klimawandel bei. Die intensiven Abholzungen der Wälder führen zu weitreichenden Problemen für uns: Viele Wälder sind längst nicht mehr so gesund und widerstandsfähig und schützen uns demnach auch nicht mehr vor drohenden Auswirkungen des Klimawandels in Form heftiger Stürme oder Dürreperioden. Durch unseren Einsatz gegen den Klimawandel, die Schaffung neuer Lebensräume und die Vernetzung von Ökosystemen können wir das Risiko von Zoonosen und künftigen Pandemien reduzieren. Denn gemäß dem sogenannten Dilution Effect kann die Zerstörung intakter Ökosysteme das Entstehen von Pandemien begünstigen. Mit unseren Aufforstungen und dem Schutz von Regenwäldern stärken wir die Resilienz unserer natürlichen Biotope.
Dies wirkt sich nicht nur positiv auf die Natur und unser Klima aus, sondern gewährleistet langfristig auch eine nachhaltige Bereitstellung der Ressource Holz. Die weltweite Entwaldung und Degradierung von Wäldern zu stoppen und bereits degradierte Flächen zu renaturieren, ist daher eine der wichtigsten Aufgaben für uns.
Waldwende zur Reduktion von CO₂
Die Entwaldung und die damit einhergehende Landnutzungsänderung machen ca. 20 % der globalen Treibhausgasemissionen aus. Neben der konsequenten Reduktion von Emissionen ist es also notwendig, eine zusätzliche Bindung von klimaschädlichem CO₂ zu ermöglichen, ohne ökologischen Schaden anzurichten. Statt aber nur auf Kompensation oder Schadensbegrenzung zu setzen, müssen wir „nature positive“ handeln, damit die Widerstandsfähigkeit der Natur, der Gesellschaft und unseres Planeten nachhaltig wiederhergestellt werden kann.
Die Lösung: Unsere Generationenwälder, die jährlich 20 Tonnen CO₂ pro Hektar in Bäumen, Pflanzen und Böden binden und viermal so schnell wachsen wie europäische Wälder!
Zudem könnten unsere Wälder durch eine ökologische Waldbewirtschaftung in ihrer lebenden Biomasse fast dreimal mehr Kohlenstoff binden als bei konventioneller Forstwirtschaft. Dabei könnten unsere Wälder gleichzeitig wieder naturnäher werden, eine bedeutsame Voraussetzung für den Erhalt der natürlichen Artenvielfalt und die Umsetzung internationaler Abkommen. Dies setzt natürlich einen weitaus verantwortungsvolleren Umgang mit der Ressource Holz sowie eine erhöhte Ressourcenproduktivität für uns voraus.
Unsere Generationenwälder gegen den Klimawandel
Mit der Wiederaufforstung tropischer Regenwälder können wir effektiv gegen den Klimawandel vorgehen. Denn wir pflanzen genau dort Bäume, wo der Bedarf aufgrund der enormen Zerstörung besonders hoch ist.
Im Vergleich zu herkömmlichen Wäldern bringt der tropische Regenwald noch weitere Vorteile mit sich:
- Das Blätterdach unserer Mischwälder kühlt und schützt die Böden vor Sonne, Wind und Starkregen.
- Unsere Wälder zählen zu den wichtigsten Trinkwasserfiltern der Welt, weil sie wie ein Schwamm wirken, wodurch das Wasser nicht an der Oberfläche abfließt, sondern langsam gefiltert an das Grundwasser abgegeben wird.
Wo wird aufgeforstet?
Unsere Projektgebiete in Panama zeigen dir den Fortschrittunserer Generationenwälder. Stetig kommen weitere dazu und unsere Wälder wachsen weiter. Wir wachsen stetig und sicher – mit einer ökologisch und ökonomisch sinnvollen Alternative, die sich am natürlichen Regenwald orientiert.
Generationenwälder – der nachhaltigste Weg der Aufforstung
Das Konzept der Generationenwälder basiert auf einem Forstprinzip, das den Anforderungen von Mensch und Umwelt gleichermaßen gerecht wird. Außerdem orientiert es sich am natürlichen Regenwald, denn dieser hat sich seit Millionen von Jahren als besonders resistent bewährt.
Unser Ziel: degradiertes Land wieder mit Leben füllen.
Wir wollen große und gesunde Wälder schaffen, die sowohl ökologisch als auch ökonomisch wertvoll sind. Mit dem Generationenwald verfolgen wir ein robustes und ertragssicheres Konzept, das aus brachliegenden Weideflächen oder ehemaligen Monokulturplantagen artenreiche Mischwälder macht. So bieten wir vor Ort eine wirtschaftliche Alternative zu nicht nachhaltigem Sojaanbau und Viehzucht und schaffen eine soziale Perspektive.
Entstehung eines dauerhaften Mischwalds
Generationenwälder werden mit einer ausgewogenen Mischung lokaler Baumarten gepflanzt, die optimal an die Umwelt angepasst sind und daher ideal wachsen können. Anders als bei Monokulturplantagen werden einzelne Bäume entnommen und die entstandenen Lücken umgehend mit neuen Setzlingen bestückt, sodass ein am Regenwald orientiertes Ökosystem mit mehreren Stockwerken entsteht. Dieser widerstandsfähige und dauerhafte Mischwald aus jungen und alten Bäumen wirkt sich nicht nur positiv auf unser Klima aus, sondern schenkt auch 50 % der auf dem Land lebenden Tier- und Pflanzenarten eine Heimat und den Menschen vor Ort eine wirtschaftliche Perspektive. So schaffen wir eine ganzheitliche, nachhaltige Wirtschaftsweise.
„Ich arbeite seit mehr als 25 Jahren als Försterin und habe mich auf die Pflanzung einheimischer Baumarten spezialisiert. Bei Aufforstungen in den Tropen sind Monokulturplantagen mit exotischen Arten üblich. Viele Investierende sind an möglich schnellen Gewinnen interessiert. Doch mit so einer kurzfristigen Absicht kann man keinen nachhaltigen Waldbau betreiben. Der Generationenwald hingegen verbindet auf sinnvolle Weise die ökonomischen Aspekte einer Plantage mit dem ökologischen Wirkungsfeldern eines Regenwaldes.“
Iliana Armién
Mitgründerin und Vorstandsmitglied - The Generation Forest
Unsere langjährige Partnerschaft
Das Konzept des Generationenwaldes wurde von unserem Gründungsteam, Iliana Armién und Andreas Eke, entwickelt, in Zusammenarbeit mit wichtigen Akteuren wie indigenen Gemeinschaften, dem Smithsonian Tropical Research Institute und dem United Nations Environment Programme . Die Genossenschaft THE GENERATION FOREST wurde ins Leben gerufen, um möglichst viele Generationenwälder zu verwirklichen.
Unser Partner FUTURO FORESTAL ist für die operative Arbeit vor Ort zuständig. Das Unternehmen hat mehr als 25 Jahre Erfahrung in Sachen nachhaltiger Aufforstung und begleitet uns seit der Gründung. Wir sind stolz auf die langfristige Zusammenarbeit mit diesem Pionier, der als erstes Forstunternehmen in Panama eine B-Corp-Zertifizierung erhalten hat.
Wichtige Fakten zum tropischen Regenwald
Wie funktioniert der Nährstoffkreislauf?
Charakteristisch für tropische Regenwälder ist ihr fast geschlossenes Nährstoffsystem, in dem die Nährstoffe kontinuierlich zirkulieren. Herantransportiert werden diese in großen Mengen aus der Sahara, denn die Passatwinde tragen feinste Staubpartikel nach Panama, die sich mit dem Regen auf die Wälder niederlassen.[2]
Damit dieser Kreislauf einwandfrei funktionieren und die Nährstoffe wieder von den Bäumen aufgenommen werden können, sind Millionen von Insekten, Bakterien, Pilzen und Würmern beteiligt. Diese Mikroorganismen sorgen dafür, dass beinahe alle Nährstoffe (insbesondere Stickstoff und Phosphor) über die Wurzel wieder zurück in die Bäume gelangen. Dabei durchläuft der Zersetzungs- und Wiederaufnahmeprozess 6 Stationen:
- Passatwinde aus der Sahara transportieren die mit Nährstoffen angereicherte Luft nach Panama.
- Das ionenarme Regenwasser trifft auf das nährstoffreiche Blätterdach und nimmt die Nährstoffe auf.[2]
- Das mit Nährstoffen (Kalium, Kalzium, Magnesium und Phosphor) angereicherte Regenwasser fällt zusammen mit den abgestorbenen Pflanzenteilen (Blätter, Stängel, Pflanzenreste und tote Insekten) auf den mit Baumwurzeln und Wurzelpilzen bedeckten Boden.
- Dabei werden die gespeicherten Nährstoffe der lebenden und toten Biomasse freigesetzt.
- Diese versickern durch das bis zu 40 cm dick werdende Geflecht aus Baumwurzeln und Pilzen (auch Mykorrhiza-Gemeinschaft genannt) nicht sofort im Boden, sondern werden von den Bäumen direkt wieder aufgenommen. Hierbei entsteht eine Symbiose, denn die Pilze geben den Bäumen die Nährstoffe und das Wasser zurück und die Pilze erhalten den in den Blättern des Baumes gebildeten Zucker.
- Das Wasser verdunstet wieder und der Kreislauf fängt von vorne an.[1]
Nährstoffkreislauf gegen den Klimawandel
Die Bedeutung des Regenwaldes
Unser modernes Leben ist geprägt von Annehmlichkeiten, die oftmals zu Lasten des Klimas werden. Ob Autofahrten, Flugreisen, Heizen oder der vermehrte Konsum von Fleisch – alles trägt zu einer Belastung der Atmosphäre mit Kohlenstoffdioxid bei.
Um diese Emissionen zu reduzieren, liegt der Fokus der meisten Lösungsansätze auf dem Ausbau erneuerbarer Energien oder der Nutzung optimierter Heizungen und Dämmungen. Dabei gibt es auch eine natürliche Lösung zur CO₂-Kompensation: die Aufforstung tropischer Generationenwälder!
Dieser „Nature positive“-Ansatz ist von immenser Bedeutung, denn tropische Regenwälder sind der wichtigste Nährstoffkreislauf gegen den Klimawandel. Sie tragen enorm zur Verbesserung der Ökosysteme bei, indem sie sechsmal so viel CO₂ wie gewöhnliche Wälder binden und ihn in Sauerstoff umwandeln. Das Kohlenstoffdioxid wird dabei in den Böden und in den Pflanzen als Kohlenstoff gespeichert. Allein in Panama gibt es über 1,33 Millionen Hektar Urwald mit tropischen Regenwäldern. Das entspricht etwa 1,86 Millionen Fußballfeldern.
Bedrohung unserer Regenwälder durch Abholzung und Rodung
Werden diese kostbaren Wälder zunehmend weiter für Tropenholz aus Monokulturplantagen, Rinderweiden, Palmölplantagen und den Sojaanbau abgeholzt bzw. gerodet, wird auch ihr gespeicherter Kohlenstoff wieder als Kohlenstoffdioxid freigesetzt.
Hinzu kommt, dass das Regenwasser durch die Abholzung im Boden versickert und die dünne Bodenschicht durch die große Regenmenge ausgewaschen wird. Wenn also immer weniger Bäume stehen bleiben, um das Regenwasser wiederzuverwerten, nimmt auch die Wolkenbildung ab und es fällt weniger Regen, sodass das Auftreten von Dürren und die Austrocknung von Flüssen immer wahrscheinlicher werden.
Doch nicht nur das: Auch die Ureinwohner, die vom Regenwald leben, werden vertrieben und die lokalen Bauern haben durch die zerstörten Felder nicht genug Wasser, um sie in Trockenzeiten zu bewässern.[3]
Gerade deshalb ist es wichtig, auch ergänzende Ansätze wie den „Nature positive“-Ansatz in den Blick zu nehmen, der über die bloße Schadensbegrenzung hinausgeht und sich auf die Regeneration, Widerstandsfähigkeit und auf die Kreislaufwirtschaft von Ökosystemen konzentriert. So kann dieser Ansatz dazu beitragen, sowohl die Zerstörung der Natur bis 2030 zu stoppen als auch bis 2050 wieder widerstandsfähige Ökosysteme zu schaffen.