Unser Planet ist am Limit: Earth Overshoot Day in Deutschland erreicht!

Abholzung tropischer Regenwälder

Der Earth Overshoot Day, auch bekannt als Erdüberlastungstag, markiert den Zeitpunkt im Jahr, an dem wir mehr natürliche Ressourcen verbraucht haben, als die Erde innerhalb eines Jahres erneuern kann. Dieser Tag wird jedes Jahr früher erreicht, was bedeutet, dass wir immer mehr der begrenzten Ressourcen unserer Erde verbrauchen und den Rest des Jahres auf Kosten der Zukunft leben.1

Seit 1961 wird das Datum für den Earth Overshoot Day auf Basis des ökologischen Fußabdrucks vom Global Footprint Network errechnet.2 

Der Earth Overshoot Day 2023 fällt auf den 28. Juli, aber für Deutschland bereits auf den 4. Mai.3 Das heißt: Wir Deutschen haben bereits nach nur vier Monaten und vier Tagen mehr natürliche Ressourcen verbraucht, als unsere Erde in einem Jahr herstellen kann. Das ist ein alarmierendes Signal und ein Aufruf zum Handeln!

Wir als Gesellschaft haben es in der Hand, den Verbrauch unserer natürlichen Ressourcen zu reduzieren. Doch leider zeigt die Realität, dass wir noch nicht genug dafür tun. Vor allem die weltweite Entwaldung hat in den vergangenen Jahrzehnten erhebliche Ausmaße angenommen.

Wie wirkt sich unser Ressourcenbedarf auf die Waldzerstörung aus?

Waldverlust durch Bergbau

Wusstest du zum Beispiel, dass Bergbau ein nicht zu unterschätzender Treiber der weltweiten Entwaldung ist? Das enthüllte vor Kurzem ein neuer Bericht des WWF Deutschland und der Wirtschaftsuniversität Wien.

In den Jahren 2000 bis 2020 wurde mehr als die doppelte Fläche Deutschlands, genauer gesagt 755.861 Quadratkilometer Wald, für den Abbau von Rohstoffen (Kupfer-, Gold- und Kupferminen) weltweit gerodet.4 Das ist ein katastrophaler Verlust, der uns alle angeht. Durch unsere Aktivitäten sind wir maßgeblich für den Waldverlust verantwortlich – sei es durch Landwirtschaft, Infrastruktur, Ausdehnung von Städten oder eben durch den Bergbau.

 

Bergbau als viertgrößter Entwaldungstreiber 

Bergbau trägt viel stärker zur globalen Entwaldung bei, als wir bislang angenommen haben, denn „durch die steigende Nachfrage nach Rohstoffen hat sich vor allem der Verlust der Regenwälder rasant beschleunigt. Hauptverantwortlich dafür sind unsere nicht nachhaltigen Produktions- und Konsummuster“. 

Dabei ist die EU für 14 % der weltweiten Waldzerstörung durch den Bergbau verantwortlich, und Deutschland als der größte Importeur bergbaulicher Rohstoffe trägt damit maßgeblich dazu bei. Vor allem Kohle- und Goldabbau machen innerhalb dieses Segments ganze 71 % aus! Doch damit nicht genug: Nicht nur die Abbaugebiete selbst zerstören den Wald und damit wichtigen Lebensraum für die Artenvielfalt, sondern auch die bergbaubedingten Straßen und Siedlungen.4,5

Hauptursachen für die weltweite Entwaldung

Ausdehnung von Agrarflächen

Neben dem Bergbau sind dies die Haupttreiber der weltweiten Waldzerstörung:

  1. Landwirtschaft: Die Ausdehnung von Agrarflächen für die Produktion von Palmöl, Soja und Rindfleisch zählt zu den Hauptursachen für die Waldzerstörung. Diese werden oft durch Abholzung gewonnen, was zu einem massiven Verlust an Waldflächen führt.6 In Südamerika wird zum Beispiel alle vier Sekunden eine Fläche von der Größe eines Fußballfeldes gerodet, um Platz für Sojaplantagen zu schaffen.7
     
  2. Abholzung: Die Abholzung von Wäldern (einschließlich illegaler Abholzung) für Holz, Papier und Brennstoffe ist eine weitere gravierende Ursache für die Waldzerstörung. Weltweit werden jährlich etwa 13 Millionen Hektar Wald gerodet. Das entspricht einer Fläche von etwa der Größe Griechenlands.6
     
  3. Klimawandel: Auch der Klimawandel hat dramatische Auswirkungen auf die Waldzerstörung. Durch die steigenden Temperaturen und die Trockenheit wird die Ausbreitung von Waldbränden begünstigt, die zur Zerstörung von Wäldern führen.8
     
  4. Infrastruktur: Die Entwicklung von Infrastruktur wie Straßen, Staudämmen und Bergbauaktivitäten führt ebenfalls zur Zerstörung von Wäldern. Dies geschieht oft in abgelegenen Gebieten, wo die Natur noch weitgehend intakt ist. Die Erschließung dieser Gebiete bewirkt, dass sich immer mehr Menschen ansiedeln, die Wälder roden und natürliche Ressourcen ausbeuten.4

Unser Ressourcenverbrauch in Deutschland ist enorm

Der Ressourcenbedarf in Deutschland trägt maßgeblich dazu bei, dass wir den Weltüberlastungstag jedes Jahr früher erreichen. Denn obwohl Deutschland nur einen kleinen Teil der Weltbevölkerung ausmacht, verbrauchen wir einen überproportional hohen Anteil der natürlichen Ressourcen. Wir sind eines der Länder mit dem höchsten Pro-Kopf-Verbrauch an Energie und Rohstoffen „für die Autoindustrie, den Maschinen- und Anlagenbau und andere Konsumgüter.“2,4

Zum Vergleich: Würden alle Menschen so leben wie in Deutschland, bräuchten wir sogar drei ganze Erden, um unseren Ressourcenverbrauch zu decken.3

 

Auswirkungen unseres Ressourcenverbrauchs

Von Wassermangel über Dürre, Artensterben und Plagen bis hin zur Vernichtung von Ökosystemen: Die Folgen der Ressourcenausbeutung sind zahlreich und zerstörerisch.2

Insbesondere die Abholzung unserer Regenwälder hat verheerende Auswirkungen auf die Biodiversität und auf das Klima. Denn der Regenwald ist ein wichtiger CO₂-Speicher. Durch die Abholzung wird dieser Speicher zerstört und das CO₂ gelangt in die Atmosphäre, wo es zur Erderwärmung beiträgt.

Regenwald nachhaltig aufforsten

Nachhaltig aufforsten

Es ist also höchste Zeit, dass wir Verantwortung für unsere Umwelt übernehmen und uns bewusst werden, welche Konsequenzen unser Handeln auf die Natur hat. Doch wir alle haben auch die Macht, unseren Einfluss darauf zu nutzen, wie viel wir tatsächlich verbrauchen und wie stark wir unseren Planeten belasten.

Zu unseren wichtigsten Aufgaben zählt deshalb, die weltweite Entwaldung sowie Degradierung von Wäldern zu stoppen und bereits degradierte Flächen in Panama zu renaturieren. Wie? Indem wir „nature positive“ handeln und CO₂-absorbierende, widerstandsfähige und dauerhafte Mischwälder aufforsten und erhalten.

So können wir die CO₂-Belastung dauerhaft senken und zur langfristigen Erholung der Natur und zum Artenschutz beitragen. Dazu erforschen und nutzen wir konsequent natürlich ablaufende Prozesse in Waldökosystemen zur Optimierung natürlicher Waldwirtschaft, die eine echte wirtschaftliche Alternative vor Ort gegenüber nicht nachhaltigem Sojaanbau und Viehwirtschaft darstellt.

Werde jetzt ein Teil der Lösung und reduziere deinen ökologischen Fußabdruck!

Jetzt informieren

ARTIKEL

Das könnte dich auch interessieren


  • Klima / Mai

    Klimabäume statt Klimakrise: Wie wir aktiv zum Schutz unserer Umwelt beitragen können

    Der Klimawandel ist eine der größten Herausforderungen unserer Zeit. Um ihn zu bekämpfen, müssen wir alle unseren Beitrag leisten. Eine einfache, aber…

    Mehr erfahren

  • Klima / April

    „Invest in our planet” – Was WIR alle im Kampf gegen den Klimawandel tun können

    Der „Tag der Erde“ ist kein bloßer Anlass zum Feiern, sondern ein Aufruf zum Handeln! In über 190 Ländern kommen Menschen zusammen, um nachhaltige…

    Mehr erfahren

  • Klima / Dezember

    Wie können WIR mit naturbasierten Lösungen die biologische Vielfalt erhalten?

    Naturbasierte Lösungen, Artenschutz für ein gesundes Klima und die Relevanz des ökonomischen Wertes von Wäldern werden immer wichtiger für uns. Was…

    Mehr erfahren

  • Klima / November

    Weltklimakonferenz 2022: Können WIR den Klimawandel noch aufhalten?

    Die Weltklimakonferenz COP27 fand vom 6. - 19.11. in Scharm asch-Schaich in Ägypten statt. Gemeinsam prüfen wir die Ergebnisse und bevorstehenden…

    Mehr erfahren

  • Klima / November

    Wir müssen Klima UND Artenvielfalt schützen!

    In der Klimadebatte steht die Reduktion von CO₂ oftmals im Fokus. Dabei ist ein Umdenken in unserer Klima- UND Umweltpolitik entscheidend!

    Mehr erfahren

  • Klima / August

    Klimapositivität & Klimaneutralität: Spare CO₂ im Alltag ein!

    Schon gewusst: Der Anstieg der CO₂-Treibhausgase ist seit Beginn der Industrialisierung um gut 44 % gestiegen.

    Mehr erfahren

  • Klima / Juni

    Das 1,5-Grad-Ziel: Welche Klimamaßnahmen müssen wir ergreifen?

    Das 1,5-Grad-Ziel – dieser Begriff ist dir sicherlich in den letzten Jahren auch schon öfter begegnet. Doch was hat es damit eigentlich auf sich?

    Mehr erfahren

  • Klima / April

    Die 9 wichtigsten Fragen zum Klimawandel im Überblick

    Der Klimawandel und die weltweite Erwärmung sind in den sozialen Netzwerken, in den Nachrichten und auch auf Demos nicht mehr wegzudenken, denn…

    Mehr erfahren
01/08