Wie können WIR mit naturbasierten Lösungen die biologische Vielfalt erhalten?

Artenschutz für ein gesundes Klima

Was sind eigentlich naturbasierte Lösungen und was wurde beschlossen, um Klimabilanzen zu verbessern und Lebensräume für bedrohte Tierarten zu schaffen? Gemeinsam prüfen wir, was auf der COP15 für die biologische Vielfalt besprochen wurde und warum Generationenwälder wichtige „Nature-based Solutions“ sind.1

COP15: Wie kehren wir den Verlust der biologischen Vielfalt um?

Wald als „Nature-based Solution”

Vom 7. bis 19. Dezember wurde die 15. Konferenz der Vereinten Nationen über die biologische Vielfalt (COP15) in Montréal abgehalten.

Es stellte sich heraus, dass wir für die Umsetzung des globalen Abkommens zum Schutz der Natur und des Planeten dringend ins Handeln kommen und gewaltige Summen in die Erhaltung der biologischen Vielfalt stecken müssen!2

Gerade „naturbasierte Lösungen“ nehmen einen immer wichtigeren Platz ein, um Klimabilanzen aufzubessern und Lebensraum für Tiere zu schaffen. Wie es uns von TGF gelungen ist, kahle Flächen wieder in dichte Generationenwälder zu verwandeln, kannst du in der 50. Ausgabe des Spiegels nachlesen.3

Die Zeit drängt!

Denn wenn wir weiterhin aus Profitgier Wälder abholzen, anstatt diese zu retten, hat das bittere Konsequenzen.António Guterres bringt es gut auf den Punkt: „Mit unserem grenzenlosen Appetit auf unkontrolliertes und ungleiches Wirtschaftswachstum ist die Menschheit zu einer Massenvernichtungswaffe geworden.“4

Dabei hängen ganze 50 % des weltweit erwirtschafteten Bruttoinlandsprodukts von der Natur ab!5 Und nicht nur das: Unsere gesamte Existenz ist durch den Verlust der Natur bedroht, da Ökosysteme unser Klima maßgeblich beeinflussen. Das bedeutet, dass wir stark von der biologischen Vielfalt und ihrem Schutz abhängig sind – gerade in Hinblick auf die weltweite Ernährungssicherheit, Luftreinheit und gesunde Böden über die Bestäubung durch Insekten! Wenn wir also nicht schleunigst etwas gegen die Zerstörung unternehmen und unsere Ökosysteme weiterhin als „Spielbälle des Profits“ ansehen, sind wir als Menschheit akut gefährdet!2, 4, 6

Welche Ziele müssen wir zum Schutz der biologischen Vielfalt umsetzen?

Um unsere wertvollen Ökosysteme und die darin lebenden Tiere wie Waldelefanten, Pumas, Feldlerchen und Suppenschildkröten zu schützen, …6

Unsere stärkste Waffe im Kampf gegen den Klimawandel: naturbasierte Lösungen!

Schutz und Wiederaufbau von Ökosystemen

Damit wir das 1,5-Grad Ziel noch erreichen, genügt die bloße Reduzierung und Speicherung unserer Emissionen nicht mehr! Darüber hinaus müssen wir ebenso natürliche Klimalösungen (Nature-based Solutions) verstärkt miteinbeziehen.

Das heißt, wir sind dazu verpflichtet, uns mehr denn je auf den Schutz, den Wiederaufbau und das nachhaltige Engagement von Ökosystemen auszurichten und die Natur wieder zu unserem Verbündeten zu machen.2, 7

Wie auch in der Spiegel-Reportage deutlich wurde, sind Nature-based Solutions dahingehend konzipiert, Landschaften wieder in ihren Ursprungszustand zu versetzen und menschengemachte Umweltsünden wie die Abholzung und das Niederbrennen von Wäldern „rückgängig“ zu machen.3

Mithilfe natürlicher Klimalösungen ist es uns möglich, die Fähigkeit von Pflanzen zu nutzen, durch Photosynthese Kohlendioxid aus der Atmosphäre zu binden, zu speichern und verdrängten Tier- und Pflanzenarten ihren Lebensraum zurückzugeben.3, 7

Warum sind naturbasierte Lösungen entscheidend?

„Wir Menschen sind auf eine gesunde Natur und ihre ökologischen Funktionen angewiesen. Umwelt- und Naturschutz sind kein Luxus. Es geht um unser aller Lebensgrundlagen, jetzt und in Zukunft, deshalb muss der Schutz der biologischen Vielfalt in allen relevanten Politik- und Wirtschaftsbereichen zum Maßstab werden.“8

Mit dieser Aussage verdeutlicht unsere Bundesumweltministerin Steffi Lemke, dass wir zwingend naturbasierte Maßnahmen einleiten müssen, um die globale Erwärmung und ihre drastischen Folgen auf unsere Umwelt und uns Menschen noch abwenden zu können.

Denn zurzeit müssen wir diesen knallharten Fakten ins Auge blicken:

  1. 1 Million Arten sind vom Aussterben bedroht (40 % davon sind Insekten).
  2. 1/3 des Bodens ist in einem so hohen Maße beschädigt, dass wir jedes Jahr 24 Milliarden Tonnen fruchtbaren Boden verlieren.
  3. Wir holzen jährlich 13 Milliarden Hektar Tropenwälder ab (dieses entspricht in etwa der Größe Griechenlands).2

Wiederaufforstung: unsere wichtigste natürliche Klimalösung!

Bereits in der Spiegel-Reportage wurde darauf aufmerksam gemacht, dass allein in Panama in den letzten vergangenen 20 Jahre fast eine halbe Million Hektar Wald verloren gingen! Deshalb gilt es, den Trend der Zerstörung umzukehren. Doch wie lassen sich kahle Flächen wieder in Wälder verwandeln?

Damit Aufforstungen gelingen können und später einmal ein natürliches Ökosystem aus den gepflanzten Setzlingen entstehen kann, müssen wir einige wichtige Kriterien beachten:3

1) Klimaschutz- und Artenschutz sollten zusammen gedacht werden.3

2) Es müssen Mischwälder statt Monokulturen gepflanzt werden.3

3) Jede Baumart hat verschiedene Ansprüche, die wir beachten müssen (Schatten, Licht, saure Böden etc.).3, 9

4) Die Baumarten müssen ins jeweilige Ökosystem passen.9

5) Die Flächen sollten für die Bewaldung geeignet sein (Trockengebiete und Moore eignen sich zum Beispiel nicht).3, 9

6) Kohlenstoffreiche Böden sollten wir besser schützen, als dort Bäume zu pflanzen.9

7) Wir müssen die lokale Bevölkerung miteinbeziehen, sodass der Wald einen Mehrwert für sie bietet und dadurch die illegale Nutzung sowie die Abholzung verhindert werden können (die Rohstoffe des Waldes müssen nachhaltig genutzt werden).9

8) Der Schutz bestehender Wälder ist entscheidend, um Lebensräume zu erhalten, Kohlenstoff zu speichern, Wasserkreisläufe intakt zu halten und das Wetter zu regulieren.9

Einen tieferen Einblick in unsere tägliche Arbeit als Waldretter*innen und Aufforstungen zwischen Kolumbien und Panama, erhältst du im Spiegel 50/2022

zum Artikel

The Generation Forest als Nature-based solution

Frau pflanzt Setzlinge

Genau diese Kriterien erfüllen wir von The Generation Forest! Wir haben es uns zur Aufgabe gemacht, naturnahe Generationenwälder zu pflanzen, in denen Tiere und Pflanzen zurückkehren können. Das heißt, wir setzen auf dauerhafte Mischwälder (mehr als 20 Baumarten) mit wertvollen Tropenhölzern, die selektiv geerntet werden können, ohne dabei den Wald zu zerstören.

Und das wirkt sich nicht nur positiv auf unser Klima aus, sondern fördert ebenso die biologische Vielfalt und die nachhaltige Stärkung der Widerstandsfähigkeit der Natur.

Schaffe auch du Generationenwälder und leiste deinen persönlichen Beitrag zur positiven Veränderung!

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