Was sind eigentlich naturbasierte Lösungen und was wurde beschlossen, um Klimabilanzen zu verbessern und Lebensräume für bedrohte Tierarten zu schaffen? Gemeinsam prüfen wir, was auf der COP15 für die biologische Vielfalt besprochen wurde und warum Generationenwälder wichtige „Nature-based Solutions“ sind.1
Generationenwälder aufforsten als Teil der Klimalösung
Mit unseren Generationenwäldern haben wir ein Leuchtturmprojekt entwickelt, das die biologische Vielfalt fördert und die Widerstandsfähigkeit der Natur nachhaltig stärkt. Kurz gesagt: Eine Klimalösung, die „nature positive“ ist.
Unsere Aufforstungen bestehen aus mehreren Generationen wertvoller, in Zentralamerika heimischer Baumarten. Durch unseren innovativen Ansatz entsteht mit der Zeit ein diverser Wald, der sich wirtschaftlich selbst trägt und dem natürlichen Regenwald ähnlich ist.
Unsere Wälder und unser Klima sind bedroht
Unsere Wälder könnten entscheidend dazu beitragen, das Weltklima zu stabilisieren. Stattdessen tragen der Verlust und die Schädigung unserer Wälder jedes Jahr erheblich zum Artensterben und Klimawandel bei. Die intensiven Abholzungen der Wälder führen zu weitreichenden Problemen für uns: Viele Wälder sind längst nicht mehr so gesund und widerstandsfähig und schützen uns demnach auch nicht mehr vor drohenden Auswirkungen des Klimawandels in Form heftiger Stürme oder Dürreperioden. Durch unseren Einsatz gegen den Klimawandel, die Schaffung neuer Lebensräume und die Vernetzung von Ökosystemen können wir das Risiko von Zoonosen und künftigen Pandemien reduzieren. Denn gemäß dem sogenannten Dilution Effect kann die Zerstörung intakter Ökosysteme das Entstehen von Pandemien begünstigen. Mit unseren Aufforstungen und dem Schutz von Regenwäldern stärken wir die Resilienz unserer natürlichen Biotope.
Dies wirkt sich nicht nur positiv auf die Natur und unser Klima aus, sondern gewährleistet langfristig auch eine nachhaltige Bereitstellung der Ressource Holz. Die weltweite Entwaldung und Degradierung von Wäldern zu stoppen und bereits degradierte Flächen zu renaturieren, ist daher eine der wichtigsten Aufgaben für uns.
Waldwende zur Reduktion von CO₂
Die Entwaldung und die damit einhergehende Landnutzungsänderung machen ca. 20 % der globalen Treibhausgasemissionen aus. Neben der konsequenten Reduktion von Emissionen ist es also notwendig, eine zusätzliche Bindung von klimaschädlichem CO₂ zu ermöglichen, ohne ökologischen Schaden anzurichten. Statt aber nur auf Kompensation oder Schadensbegrenzung zu setzen, müssen wir „nature positive“ handeln, damit die Widerstandsfähigkeit der Natur, der Gesellschaft und unseres Planeten nachhaltig wiederhergestellt werden kann.
Die Lösung: Unsere Generationenwälder, die jährlich 20 Tonnen CO₂ pro Hektar in Bäumen, Pflanzen und Böden binden und viermal so schnell wachsen wie europäische Wälder!
Zudem könnten unsere Wälder durch eine ökologische Waldbewirtschaftung in ihrer lebenden Biomasse fast dreimal mehr Kohlenstoff binden als bei konventioneller Forstwirtschaft. Dabei könnten unsere Wälder gleichzeitig wieder naturnäher werden, eine bedeutsame Voraussetzung für den Erhalt der natürlichen Artenvielfalt und die Umsetzung internationaler Abkommen. Dies setzt natürlich einen weitaus verantwortungsvolleren Umgang mit der Ressource Holz sowie eine erhöhte Ressourcenproduktivität für uns voraus.
Unsere Generationenwälder gegen den Klimawandel
Mit der Wiederaufforstung tropischer Regenwälder können wir effektiv gegen den Klimawandel vorgehen. Denn wir pflanzen genau dort Bäume, wo der Bedarf aufgrund der enormen Zerstörung besonders hoch ist.
Im Vergleich zu herkömmlichen Wäldern bringt der tropische Regenwald noch weitere Vorteile mit sich:
- Das Blätterdach unserer Mischwälder kühlt und schützt die Böden vor Sonne, Wind und Starkregen.
- Unsere Wälder zählen zu den wichtigsten Trinkwasserfiltern der Welt, weil sie wie ein Schwamm wirken, wodurch das Wasser nicht an der Oberfläche abfließt, sondern langsam gefiltert an das Grundwasser abgegeben wird.
Wo wird aufgeforstet?
Unsere Projektgebiete in Panama zeigen dir den Fortschrittunserer Generationenwälder. Stetig kommen weitere dazu und unsere Wälder wachsen weiter. Wir wachsen stetig und sicher – mit einer ökologisch und ökonomisch sinnvollen Alternative, die sich am natürlichen Regenwald orientiert.
Generationenwälder – der nachhaltigste Weg der Aufforstung
Das Konzept der Generationenwälder basiert auf einem Forstprinzip, das den Anforderungen von Mensch und Umwelt gleichermaßen gerecht wird. Außerdem orientiert es sich am natürlichen Regenwald, denn dieser hat sich seit Millionen von Jahren als besonders resistent bewährt.
Unser Ziel: degradiertes Land wieder mit Leben füllen.
Wir wollen große und gesunde Wälder schaffen, die sowohl ökologisch als auch ökonomisch wertvoll sind. Mit dem Generationenwald verfolgen wir ein robustes und ertragssicheres Konzept, das aus brachliegenden Weideflächen oder ehemaligen Monokulturplantagen artenreiche Mischwälder macht. So bieten wir vor Ort eine wirtschaftliche Alternative zu nicht nachhaltigem Sojaanbau und Viehzucht und schaffen eine soziale Perspektive.
Entstehung eines dauerhaften Mischwalds
Generationenwälder werden mit einer ausgewogenen Mischung lokaler Baumarten gepflanzt, die optimal an die Umwelt angepasst sind und daher ideal wachsen können. Anders als bei Monokulturplantagen werden einzelne Bäume entnommen und die entstandenen Lücken umgehend mit neuen Setzlingen bestückt, sodass ein am Regenwald orientiertes Ökosystem mit mehreren Stockwerken entsteht. Dieser widerstandsfähige und dauerhafte Mischwald aus jungen und alten Bäumen wirkt sich nicht nur positiv auf unser Klima aus, sondern schenkt auch 50 % der auf dem Land lebenden Tier- und Pflanzenarten eine Heimat und den Menschen vor Ort eine wirtschaftliche Perspektive. So schaffen wir eine ganzheitliche, nachhaltige Wirtschaftsweise.
„Ich arbeite seit mehr als 25 Jahren als Försterin und habe mich auf die Pflanzung einheimischer Baumarten spezialisiert. Bei Aufforstungen in den Tropen sind Monokulturplantagen mit exotischen Arten üblich. Viele Investierende sind an möglich schnellen Gewinnen interessiert. Doch mit so einer kurzfristigen Absicht kann man keinen nachhaltigen Waldbau betreiben. Der Generationenwald hingegen verbindet auf sinnvolle Weise die ökonomischen Aspekte einer Plantage mit dem ökologischen Wirkungsfeldern eines Regenwaldes.“
Iliana Armién
Mitgründerin und Vorstandsmitglied - The Generation Forest
Unsere langjährige Partnerschaft
Das Konzept des Generationenwaldes wurde von unserem Gründungsteam, Iliana Armién und Andreas Eke, entwickelt, in Zusammenarbeit mit wichtigen Akteuren wie indigenen Gemeinschaften, dem Smithsonian Tropical Research Institute und dem United Nations Environment Programme . Die Genossenschaft THE GENERATION FOREST wurde ins Leben gerufen, um möglichst viele Generationenwälder zu verwirklichen.
Unser Partner FUTURO FORESTAL ist für die operative Arbeit vor Ort zuständig. Das Unternehmen hat mehr als 25 Jahre Erfahrung in Sachen nachhaltiger Aufforstung und begleitet uns seit der Gründung. Wir sind stolz auf die langfristige Zusammenarbeit mit diesem Pionier, der als erstes Forstunternehmen in Panama eine B-Corp-Zertifizierung erhalten hat.
Wie können WIR mit naturbasierten Lösungen die biologische Vielfalt erhalten?
COP15: Wie kehren wir den Verlust der biologischen Vielfalt um?
Vom 7. bis 19. Dezember wurde die 15. Konferenz der Vereinten Nationen über die biologische Vielfalt (COP15) in Montréal abgehalten.
Es stellte sich heraus, dass wir für die Umsetzung des globalen Abkommens zum Schutz der Natur und des Planeten dringend ins Handeln kommen und gewaltige Summen in die Erhaltung der biologischen Vielfalt stecken müssen!2
Gerade „naturbasierte Lösungen“ nehmen einen immer wichtigeren Platz ein, um Klimabilanzen aufzubessern und Lebensraum für Tiere zu schaffen. Wie es uns von TGF gelungen ist, kahle Flächen wieder in dichte Generationenwälder zu verwandeln, kannst du in der 50. Ausgabe des Spiegels nachlesen.3
Die Zeit drängt!
Denn wenn wir weiterhin aus Profitgier Wälder abholzen, anstatt diese zu retten, hat das bittere Konsequenzen.António Guterres bringt es gut auf den Punkt: „Mit unserem grenzenlosen Appetit auf unkontrolliertes und ungleiches Wirtschaftswachstum ist die Menschheit zu einer Massenvernichtungswaffe geworden.“4
Dabei hängen ganze 50 % des weltweit erwirtschafteten Bruttoinlandsprodukts von der Natur ab!5 Und nicht nur das: Unsere gesamte Existenz ist durch den Verlust der Natur bedroht, da Ökosysteme unser Klima maßgeblich beeinflussen. Das bedeutet, dass wir stark von der biologischen Vielfalt und ihrem Schutz abhängig sind – gerade in Hinblick auf die weltweite Ernährungssicherheit, Luftreinheit und gesunde Böden über die Bestäubung durch Insekten! Wenn wir also nicht schleunigst etwas gegen die Zerstörung unternehmen und unsere Ökosysteme weiterhin als „Spielbälle des Profits“ ansehen, sind wir als Menschheit akut gefährdet!2, 4, 6
Welche Ziele müssen wir zum Schutz der biologischen Vielfalt umsetzen?
Um unsere wertvollen Ökosysteme und die darin lebenden Tiere wie Waldelefanten, Pumas, Feldlerchen und Suppenschildkröten zu schützen, …6
Unsere stärkste Waffe im Kampf gegen den Klimawandel: naturbasierte Lösungen!
Damit wir das 1,5-Grad Ziel noch erreichen, genügt die bloße Reduzierung und Speicherung unserer Emissionen nicht mehr! Darüber hinaus müssen wir ebenso natürliche Klimalösungen (Nature-based Solutions) verstärkt miteinbeziehen.
Das heißt, wir sind dazu verpflichtet, uns mehr denn je auf den Schutz, den Wiederaufbau und das nachhaltige Engagement von Ökosystemen auszurichten und die Natur wieder zu unserem Verbündeten zu machen.2, 7
Wie auch in der Spiegel-Reportage deutlich wurde, sind Nature-based Solutions dahingehend konzipiert, Landschaften wieder in ihren Ursprungszustand zu versetzen und menschengemachte Umweltsünden wie die Abholzung und das Niederbrennen von Wäldern „rückgängig“ zu machen.3
Mithilfe natürlicher Klimalösungen ist es uns möglich, die Fähigkeit von Pflanzen zu nutzen, durch Photosynthese Kohlendioxid aus der Atmosphäre zu binden, zu speichern und verdrängten Tier- und Pflanzenarten ihren Lebensraum zurückzugeben.3, 7
Warum sind naturbasierte Lösungen entscheidend?
„Wir Menschen sind auf eine gesunde Natur und ihre ökologischen Funktionen angewiesen. Umwelt- und Naturschutz sind kein Luxus. Es geht um unser aller Lebensgrundlagen, jetzt und in Zukunft, deshalb muss der Schutz der biologischen Vielfalt in allen relevanten Politik- und Wirtschaftsbereichen zum Maßstab werden.“8
Mit dieser Aussage verdeutlicht unsere Bundesumweltministerin Steffi Lemke, dass wir zwingend naturbasierte Maßnahmen einleiten müssen, um die globale Erwärmung und ihre drastischen Folgen auf unsere Umwelt und uns Menschen noch abwenden zu können.
Denn zurzeit müssen wir diesen knallharten Fakten ins Auge blicken:
- 1 Million Arten sind vom Aussterben bedroht (40 % davon sind Insekten).
- 1/3 des Bodens ist in einem so hohen Maße beschädigt, dass wir jedes Jahr 24 Milliarden Tonnen fruchtbaren Boden verlieren.
- Wir holzen jährlich 13 Milliarden Hektar Tropenwälder ab (dieses entspricht in etwa der Größe Griechenlands).2
Wiederaufforstung: unsere wichtigste natürliche Klimalösung!
Bereits in der Spiegel-Reportage wurde darauf aufmerksam gemacht, dass allein in Panama in den letzten vergangenen 20 Jahre fast eine halbe Million Hektar Wald verloren gingen! Deshalb gilt es, den Trend der Zerstörung umzukehren. Doch wie lassen sich kahle Flächen wieder in Wälder verwandeln?
Damit Aufforstungen gelingen können und später einmal ein natürliches Ökosystem aus den gepflanzten Setzlingen entstehen kann, müssen wir einige wichtige Kriterien beachten:3
1) Klimaschutz- und Artenschutz sollten zusammen gedacht werden.3
2) Es müssen Mischwälder statt Monokulturen gepflanzt werden.3
3) Jede Baumart hat verschiedene Ansprüche, die wir beachten müssen (Schatten, Licht, saure Böden etc.).3, 9
4) Die Baumarten müssen ins jeweilige Ökosystem passen.9
5) Die Flächen sollten für die Bewaldung geeignet sein (Trockengebiete und Moore eignen sich zum Beispiel nicht).3, 9
6) Kohlenstoffreiche Böden sollten wir besser schützen, als dort Bäume zu pflanzen.9
7) Wir müssen die lokale Bevölkerung miteinbeziehen, sodass der Wald einen Mehrwert für sie bietet und dadurch die illegale Nutzung sowie die Abholzung verhindert werden können (die Rohstoffe des Waldes müssen nachhaltig genutzt werden).9
8) Der Schutz bestehender Wälder ist entscheidend, um Lebensräume zu erhalten, Kohlenstoff zu speichern, Wasserkreisläufe intakt zu halten und das Wetter zu regulieren.9
Einen tieferen Einblick in unsere tägliche Arbeit als Waldretter*innen und Aufforstungen zwischen Kolumbien und Panama, erhältst du im Spiegel 50/2022
zum ArtikelThe Generation Forest als Nature-based solution
Genau diese Kriterien erfüllen wir von The Generation Forest! Wir haben es uns zur Aufgabe gemacht, naturnahe Generationenwälder zu pflanzen, in denen Tiere und Pflanzen zurückkehren können. Das heißt, wir setzen auf dauerhafte Mischwälder (mehr als 20 Baumarten) mit wertvollen Tropenhölzern, die selektiv geerntet werden können, ohne dabei den Wald zu zerstören.
Und das wirkt sich nicht nur positiv auf unser Klima aus, sondern fördert ebenso die biologische Vielfalt und die nachhaltige Stärkung der Widerstandsfähigkeit der Natur.
Schaffe auch du Generationenwälder und leiste deinen persönlichen Beitrag zur positiven Veränderung!
Jetzt Mitglied werdenQuellen
1 https://www.bmuv.de/service/veranstaltungen/veranstaltung/weltnaturkonferenz-cbd-cop-15
5 https://www.klimareporter.de/international/mit-der-natur-rechnen
6 https://www.deutschlandfunk.de/kommentar-weltnaturkonferenz-montreal-100.html
7 https://www.myclimate.org/de/informieren/faq/faq-detail/was-sind-nature-based-solutions-nbs/
9 https://utopia.de/ratgeber/baeume-pflanzen-furs-klima-sinnvoll/