Der Klimawandel führt überall auf der Welt zu häufigeren Extremwetterereignissen: Stürme, Überschwemmungen, Hitzewellen – davon sind weltweit Menschenleben bedroht. In Europa hat die Weltorganisation für Meteorologie (WMO) im vergangenen Jahr eine Rekordzahl von Tagen mit "extremem Hitzestress" verzeichnet. Damit gemeint sind Tage mit einer "gefühlten" Temperatur von mehr als 46 Grad Celsius. Solche Temperaturen sind insbesondere gefährlich für Menschen mit Vorerkrankungen oder für Ältere. Allein in Deutschland starben im vergangenen Sommer laut Robert-Koch-Institut weit über 3.000 Menschen an den Folgen der hohen Temperaturen.
Neue Hitzerekorde führen zu gefährlichen Arbeitsbedingungen
Gefahr durch Hitze und Sonne
Doch nicht nur ältere und geschwächte Menschen sind von der Hitze bedroht. Rund 70 Prozent der Arbeitskräfte weltweit sind von den steigenden Temperaturen direkt betroffen, schätzt die Internationale Arbeitsorganisation (ILO) der Vereinten Nationen. Fast 19.000 Menschen kämen jedes Jahr wegen übermäßiger Hitze beim Arbeiten ums Leben – Tendenz steigend. "Es ist klar, dass der Klimawandel bereits jetzt erhebliche zusätzliche Gesundheitsrisiken für Arbeitnehmer mit sich bringt", sagte Manal Azzi, Leiterin der ILO-Abteilung Sicherheit und Gesundheit am Arbeitsplatz.
In Deutschland klagen laut einer Befragung der Krankenkasse DAK-Gesundheit 19 Prozent der Arbeitskräfte über gesundheitliche Probleme durch Hitze während der Arbeit. 69 Prozent sehen ihre Arbeitsleistung durch hohe Temperaturen am Arbeitsplatz zumindest eingeschränkt.
Nicht nur von Hitze und UV-Strahlung sind Arbeitskräfte bedroht. Auch Extremwetterereignisse wie Stürme oder Überschwemmungen sind eine reale Gefahr für Menschen, die etwa auf hoher See oder in gefährdeten Gebieten arbeiten. Dazu zählten im vergangenen Jahr in Europa auch Täler und Flussmündungen. Denn in einem Drittel des Flussnetzes in Europa wurde laut WMO die Hochwasserschwelle überschritten, wie gerade erst das Hochwasser in Südostdeutschland und den benachbarten Ländern gezeigt hat.
Kühlende Bäume und Wälder
Die Gesetzgebung, Arbeitgeber:innen und Arbeitnehmer:innen müssten sich laut ILO mit den Folgen des Klimawandels auseinandersetzen und Vorkehrungen treffen, um die Arbeitssicherheit zu gewährleisten. Schutzkleidung, Maßnahmen wie angepasste Arbeitszeiten oder sonstige Sicherheitsvorkehrungen seien wichtige Reaktionen auf das veränderte Arbeitsumfeld.
Ein natürlicher und langfristiger Schutz vor der Hitze in urbanen Räumen sind neue Bäume. Forschende haben im Wissenschaftsjournal The Lancet untersucht, wie viel kühler eine Stadt durch Bepflanzung werden könnte. Ihr Ergebnis: Bei einer Erhöhung der Baumbedeckung auf 30 Prozent, würden Städte um 0,4 Grad abkühlen. Durch doppelt so viele Bäume könnten 40 Prozent aller vorzeitigen Tode durch Hitze verhindert werden.
Bäume spenden Schatten, sie senken die Temperatur in der Umgebung und verbessern als Luftfilter die Luftqualität – so können sie zu wichtigen Verbündeten bei der Erhaltung lebenswerter Städte werden. Wälder haben aber nicht nur lokal, sondern vor allem global einen kühlenden Effekt auf das Klima. Sie regulieren Niederschläge und schützen Böden vor Erosion. Die Aufforstung von Wäldern ist im Kampf gegen den Klimawandel unerlässlich – dabei ist es aber entscheidend, dass solche Wälder an die veränderten klimatischen Bedingungen angepasst sind. Denn natürliche Wälder auf der ganzen Welt sind vom Klimawandel ebenso bedroht. The Generation Forest forstet Generationenwälder in Panama auf, die genau das sind: die Wälder der Zukunft.