Weltnaturgipfel in Cali: Aufforstung als Schlüssel zum Schutz der Natur

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Der Weltnaturgipfel in Cali, Kolumbien, rückt erneut die dringende Frage in den Fokus: Wie können wir die rasante Zerstörung der Natur stoppen und Mensch und Natur wieder in Einklang bringen? Zwei Jahre nach der wegweisenden Vereinbarung in Montréal treffen sich die Vertragsstaaten der UN-Biodiversitätskonvention, um konkrete Maßnahmen zur Umsetzung des Abkommens zu diskutieren. Das ehrgeizige Ziel: Bis 2030 sollen ein Drittel der globalen Landflächen und Ozeane unter Schutz gestellt und geschädigte Ökosysteme wiederhergestellt werden.

Wälder als Lebensadern der Erde

Aufforstung spielt dabei eine zentrale Rolle: Wälder sind unverzichtbare Verbündete im Kampf gegen den Klimawandel und den Verlust der biologischen Vielfalt. Sie speichern nicht nur große Mengen an Kohlenstoff, sondern sind auch Lebensraum für unzählige Tier- und Pflanzenarten. Doch weltweit werden jedes Jahr riesige Waldflächen zerstört – eine Entwicklung, die gravierende Folgen für das Klima, die Artenvielfalt und die menschlichen Lebensgrundlagen hat.

Projekte wie die von The Generation Forest, die auf nachhaltige, generationenübergreifende Aufforstung setzen, bieten eine Lösung: Durch das Pflanzen von Mischwäldern mit heimischen Baumarten werden nicht nur stabile Ökosysteme geschaffen, sondern auch die Resilienz gegenüber Klimaveränderungen und Krankheiten gestärkt. Diese Art der Aufforstung geht über die bloße Wiederaufforstung hinaus und leistet einen langfristigen Beitrag zur Erhaltung der Artenvielfalt und zum Schutz der Natur.

 

Die Herausforderungen des Weltnaturgipfels

Auf dem Gipfel in Cali werden nun die nächsten Schritte besprochen: Im Zentrum steht die Frage, wie bestehende Naturschutzgebiete erweitert und neue eingerichtet werden können. Auch die Reform der Forst- und Landwirtschaft, die Förderung nachhaltiger Viehhaltung und Fischerei sowie der Schutz bedrohter Ökosysteme sind zentrale Themen der Verhandlungen.

Die Natur muss nicht nur wiederhergestellt, sondern auch nachhaltig geschützt werden. Dafür sind nicht nur politische und finanzielle Anstrengungen nötig, sondern auch eine globale Zusammenarbeit. Länder, die besonders stark von Naturzerstörung betroffen sind, brauchen Unterstützung, um zum Beispiel ihre Wälder zu schützen und Aufforstungsprojekte voranzutreiben.

Warum der Gipfel in Cali entscheidend ist

Internationale Konferenzen wie der Weltnaturgipfel in Cali haben keine rechtlich bindende Kraft. Doch ihre politische Bedeutung ist enorm. Was hier verhandelt wird, hat Einfluss auf nationale und internationale Entscheidungen. Die Staaten müssen sich an ihren Zusagen messen lassen und werden von der Weltgemeinschaft beobachtet. Gerade bei globalen Themen wie dem Schutz der Natur und der Bekämpfung des Klimawandels können solche Abkommen den Druck auf nationale Regierungen erhöhen, konkrete Maßnahmen umzusetzen.

Der Weltnaturgipfel bietet daher eine Plattform, um übergreifende Lösungen zu finden und den Schutz der Biodiversität und die Aufforstung auf globaler Ebene voranzutreiben. Der Erhalt unserer Wälder und der Aufbau neuer generationenübergreifender Wälder könnten der Schlüssel sein, um Mensch und Natur wieder in Einklang zu bringen – für die heutige und für zukünftige Generationen.

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