Artensterben durch Abholzung des Regenwaldes

Ein Affe sitzt in einem Baum

Der Earth Day wird alljährlich am 22. April mit einem bestimmten Schwerpunkt und Motto in über 175 Ländern begangen und soll die Wertschätzung für die natürliche Umwelt stärken, aber auch dazu anregen, das Konsumverhalten zu überdenken.

Zum Earth Day 2022 dreht es sich bei uns um das Thema Artenvielfalt und Lösungen gegen das Artensterben, denn das gegenwärtige menschliche Handeln hat weitreichende Folgen auf die Tier- und Pflanzenwelt der Erde.[1] Allein durch die Abholzung des Regenwaldes sterben Arten wie Gorillas, Lemuren, Papageien, Schimpansen oder auch Tukane aus, die für unsere Welt wichtig sind, denn mit jeder schwindenden Spezies werden auch bedeutende Ökosysteme in Gefahr gebracht.[23] Doch was sind eigentlich die genauen Ursachen und welche Lösungen bieten sich an, um die faszinierende Artenvielfalt zu retten? Das wollen wir in diesem Artikel näher beleuchten.

Was bedeutet Artensterben?

Der Begriff Artensterben meint das Aussterben bestimmter Tier- oder Pflanzenarten als Konsequenz von Ausrottung oder in Folge menschengemachter Umweltzerstörung. Im Zusammenhang mit diesem Begriff wird auch oft die Biodiversität genannt, die die biologische Vielfalt meint. Weltweit gibt es ungefähr 8 Millionen Pflanzen- und Tierarten, inklusive 5,5 Millionen Insektensorten. Davon sind ca. 1 Million vom Aussterben bedroht. Rund 500.000 Tier- und Pflanzenarten fehlt ein Lebensraum, der ihr Überleben sichert.[1]

Bedrohte Tierarten

Wie du bestimmt weißt, ist die größte Artenvielfalt im tropischen Regenwald zu Hause. Doch durch die fortwährende Abholzung verlieren immer mehr Tiere ihren Unterschlupf und haben so gut wie keine Überlebenschance.[4]

Laut der Roten Liste aus 2021 sind insbesondere folgende Arten vor dem Aussterben bedroht:[5]

  • 41 % der Amphibienarten (u.a. Greifschwanz-Lanzenotter, Rotaugen-Laubfrosch)[6]
  • 34 % der Nadelbaumarten 
  • 33 % der Riffkorallenarten
  • 25 % der Säugetierarten (u.a. Berggorilla, Java-Nashorn)
  • 14 % der Vogelarten (u.a. Kalifornischer Kondor)[5]

Vor allem Affen wie Gorillas, Schimpansen, Bonobos und Lemuren, aber auch Raubkatzen wie Leoparden und Jaguare zählen zu den besonders bedrohten Tierarten im Regenwald.[4]

Ursachen von Artensterben

Die Abholzung des Regenwalds und ihre Folgen

Regression der Artenvielfalt

Für die weltweit massive Regression der Artenvielfalt gibt es eindeutige Gründe. Neben der massiven Belastung der Meere sind die nachfolgend aufgeführten Entwicklungen die Hauptauslöser für das Artensterben:[1]

1. Schwindender Lebensraum durch industrielle Landwirtschaft

Immer mehr Wälder werden abgeholzt, damit die industrielle Landwirtschaft sich ausbreiten kann.[1] Mittlerweile werden sogar mehr als 83 % der Waldflächen für den Anbau von Futter und als Weideflächen für die Tierhaltung beansprucht.[7]

In den Jahren 1990 bis 2015 wurden 239 Millionen Hektar der Naturwälder zerstört. Das sind über 300 Millionen Fußballfelder. Vor allem der tropische Regenwald leidet unter der industriellen Landwirtschaft und viele Arten verlieren ihren Lebensraum, sodass Artensterben die Konsequenz ist. Seit dem Jahr 1700 wurden 85 % sämtlicher Feuchtgebiete vernichtet.[1] Menschenaffen, Gorillas, Orang-Utans und Schimpansen wie Bonobos haben dadurch ihren Lebensraum verloren.[8]

2. Wilderei und Raubbau

Durch die Abholzung der Regenwälder verlieren Pflanze und Tiere ihren Lebensraum. TierschmuggelJagd und illegale Wilderei führen dazu, dass zahlreiche Tierarten bedroht werden. Schockierend ist, dass zahlreiche Länder die Wilderei legalisieren, sofern es zahlungsfähige Interessenten gibt.[1]

3. Urbanisierung

Das weltweite Bevölkerungswachstum hat dazu geführt, dass die städtischen Bereiche auf dem Globus seit 1992 um über 100 % zugenommen haben. Auch auf diese Weise werden Tiere und Pflanzen ihres Lebensraums beraubt und die Fortpflanzung der Tiere beeinträchtigt.[1] Durch die rasant gestiegene Anzahl der Menschen werden entsprechend auch mehr Rohstoffe und Lebensmittel benötigt, für die der Lebensraum zahlreicher Tier- und Pflanzenarten abgeholzt bzw. umgepflügt wird.[8] Ein weiterer entscheidender Punkt ist die Luftverschmutzung, durch die das Artensterben begünstigt wird.[1]

4. Klimawandel

Durch den Klimawandel sind auch stetig mehr Pflanzen- und Tierarten Leidtragende, denn schon jetzt sind ganze Ökosysteme betroffen. Durch die Erderwärmung werden nicht nur Korallenriffe zerstört, sondern auch besonders schützenswerte Regionen wie der Regenwald. Bis 2080 sind ca. 25 bis 50 % der Tier- und Pflanzenarten in Gebieten mit einer hohen Artenvielfalt bedroht.[8]

Artensterben: Weltweite Folgen

Nachdem wir uns die Gründe des Artensterbens genauer angeschaut haben, wollen wir uns jetzt den Folgen widmen, die sich daraus über kurz oder lang ergeben. Wie wirkt sich das Artensterben also aus?

Durch die voranschreitende Abholzung des Regenwaldes verlieren wir wie eingangs erwähnt mehr als 100 Tierarten täglich. Mit jeder aussterbenden Art schwinden folglich auch die Biodiversität und somit die Lebensgrundlage für Tier- und Pflanzenarten.[1]

Artensterben bedroht Menschheit

Der Rückgang der Artenvielfalt hat ebenfalls schwerwiegende Folgen auf die Menschheit. Denn die große Artenvielfalt ist eine Art „Sicherungsnetz für unsere Lebenserhaltung“, das heißt, es versorgt uns mit Energie, Luft Wasser und Nahrung.[9] Fällt dieses nach und nach weg, gibt es immer weniger Bakterien und andere Lebewesen, die Nährstoffe abbauen und Pflanzen mit einem gesundem Boden versorgen, den sie zum Wachsen benötigen. Ebenso sind Bestäuber betroffen, die für die Reproduktion von Pflanzen notwendig sind und unsere Nahrungsmittelproduktion sicherstellen. Auch der Wasserkreislauf ist stark auf lebende Organismen angewiesen.[10]

 

Lösungen gegen das Artensterben

Bereits mit ein paar einfachen Schritten kannst du gegen das Artensterben vorgehen. Hier findest du einige Lösungen, mit denen du bereits etwas bewirken kannst:

  1. Iss weniger Fleisch.
  2. Kaufe nur FSC-zertifizierte Holzmöbel.
  3. Reduziere den Kauf von Produkten, die Palmöl enthalten.
  4. Verwende weniger Plastik.
  5. Kaufe ökologische Lebensmittel.
  6. Spare Papier ein.
  7. Unterzeichne Petitionen für den Artenschutz.[1]

Noch mehr für den Artenschutz und die Biodiversität kannst du tun, indem du langfristig einen Lebensraum für unzählige Tier- und Pflanzenarten schaffst!

Generationenwälder als Lösung gegen das Artensterben

Wir von The Generation Forest forsten Wälder auf, die 50 % der auf dem Land lebenden Tier- und Pflanzenarten beherbergen. Unsere Projektgebiete liegen damit in einer der artenreichsten Regionen der Welt. Durch unsere Aufforstungen schaffen wir einen neuen Lebensraum für seltene Arten und vernetzen verbliebene Lebensräume. Wenn auch du ein Teil der Lösung sein und mit uns zusammen die Artenvielfalt schützen willst, dann informiere dich jetzt!

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