Die Rote Liste bedrohter Tier- und Pflanzenarten der Weltnaturschutzunion (IUCN) hat mehr als 150.000 Spezies erfasst, von denen über 42.000 als bedroht eingestuft werden. Das ist allerdings nur ein kleiner Teil. Schätzungen zufolge gibt es rund acht Millionen Tierarten, von denen weltweit etwa eine Million vom Aussterben bedroht sind. Und leider sterben auch immer wieder Tiere aus – die Ursache sind häufig wir Menschen.
Allein in Europa sind laut IUCN seit 2015 36 Arten ausgestorben, darunter zum Beispiel Fische oder Schneckenarten. Die Erwärmung der globalen Temperatur oder der Ozeane, der Wegfall von geschützten Lebensräumen, Umweltverschmutzung oder die gezielte Jagd – Tiere und Pflanzen leiden weltweit unter der Ausbreitung der Menschen. Wo sich Menschen niederlassen, leidet die Biodiversität.
Doch hin und wieder gibt es auch gute Nachrichten, wenn Tierarten entdeckt werden, die längst als ausgestorben galten. Die Wissenschaft bezeichnet das Phänomen als „Lazarus-Effekt“ – nach dem Mythos der biblischen Figur Lazarus, die von den Toten auferstanden sein soll. Diese Tierarten sind häufig so selten, leben in schwer zugänglichen Gebieten oder sind so scheu, dass kein Mensch sie über Jahrzehnte zu Gesicht bekam. Dann tauchen sie auf einmal doch wieder auf, so wie erst jüngst der südafrikanische Goldmull.