Weltklimakonferenz 2022: Können WIR den Klimawandel noch aufhalten?

COP27 in Sharm El-Sheikh

Die Weltklimakonferenz COP27 fand vom 6. - 19.11. in Scharm asch-Schaich in Ägypten statt. Gemeinsam prüfen wir die Ergebnisse und bevorstehenden Schwierigkeiten und stellen uns die nüchterne Frage: „Ob all das reicht, um den Klimawandel noch aufzuhalten?“ Denn um wirklich etwas zu bewirken, sind wir alle gleichermaßen dazu aufgerufen, endlich ins Handeln zu kommen!

Unter dem Motto „Gemeinsam für eine gerechte, ambitionierte Umsetzung JETZT“ wurde die Weltklimakonferenz COP27 in Scharm asch-Schaich abgehalten.1 

Doch was kam dabei herum? Sind die geforderten Maßnahmen genug, um die dramatischen Folgen des Klimawandels noch aufzuhalten, oder steuern wir geradewegs auf den Abgrund zu?

Laut dem UN-Chef António Guterres befinden „wir [uns] auf einem Highway in die Klimahölle und haben den Fuß auf dem Gaspedal“. Mit dieser drastischen Formulierung fordert er uns auf, endlich etwas gegen den Klimawandel zu unternehmen. Denn für ihn steht fest: Entweder kooperieren wir oder wir gehen gemeinsam unter!2

Zwischen Plänen und Realität: Die Weltklimakonferenz

Fast 200 Staaten debattierten auf der jährlichen Weltklimakonferenz zwei Wochen lang zum 27. Mal, um das 1,5-Grad-Ziel aus dem Klimaabkommen von Paris noch zu erreichen.3,4

Denn laut den Klimaforscher:innen müssen WIR die globalen Emissionen klimaschädlicher Treibhausgase bis 2030 um die Hälfte senken. Ansonsten rückt das 1,5-Grad-Ziel für uns in weite Ferne.5

Themenschwerpunkte der Konferenz waren:6

  • Adaptation: Wir müssen uns an die bereits eingetretenen Auswirkungen der Klimakrise anpassen und uns auf zukünftige Folgen vorbereiten. 
  • Loss and Damage: Für unabwendbare Schäden und Verluste müssen wir Ausgleichszahlungen leisten. 
  • Mitigation: Wir sind dazu angehalten, Emissionen drastisch zu reduzieren, um das 1,5-Grad-Ziel einzuhalten und der globalen Erwärmung entgegenzuwirken.

Generationenwälder: Unsere Klimaretter!

„Die Erhitzung unseres Planeten und der voranschreitende Verlust der Arten hängen eng zusammen und verstärken sich wechselseitig!“ Denn höhere Temperaturen oder stärker und häufiger auftretende Wetterextreme zerstören unsere Ökosysteme und Lebensräume.

Die fatale Folge: Beschädigte oder zerstörte Ökosysteme sind weniger gut in der Lage, CO₂ aufzunehmen – wie das bei Wäldern in stabilen Ökosystemen der Fall ist. 

Deshalb folgen wir von The Generation Forest dem „Nature positive“-Ansatz, indem wir langfristige, naturnahe Regenwälder aufforsten und aktiv zur Erholung der Natur beitragen. So können wir die Artenvielfalt schützen und dem Klimawandel entgegenwirken.

Bereits jeder einzelne Hektar unserer Generationenwälder entzieht der Atmosphäre jährlich ganze 20 TonnenCO₂. Sei auch du ein Teil der Lösung und kompensiere bereits mit 6 bis 10 Waldanteilen mehr, als du verursachst!

Werde "nature positive"!

Thementage: Wir müssen Fortschritte in ALLEN Bereichen bewirken!


Quelle7

9.11.: Tag der Finanzen 

Die Finanzierung ist das A und O für die Umsetzung unserer Klimamaßnahmen. Denn nur mit den entsprechenden finanziellen Mitteln der Vertragsparteien können wir Fortschritte in ALLEN Bereichen der globalen Klimaagenda bewirken.8

Ergebnisse:

  • Einführung einer CO₂-Steuer: Bisher ließ sich für uns die Verbrennung fossiler Brennstoffe nicht ablesen. Um zumindest einen Teil der externen sozialen Kosten abzubilden, wurde die Erhebung einer Steuer beschlossen. 
  • Die britische Regierung hat sich dazu bereit erklärt, Ländern, die von den Klimaauswirkungen besonders betroffen sind, ein zweijähriges Aussetzen der Schuldentilgung zu bewilligen. Das Geld können die jeweiligen Länder nutzen, um entstandene Schäden und Verluste infolge des Klimawandels auszugleichen.
  • Neben Schottland, Dänemark, Belgien und Deutschland beteiligen sich jetzt auch Österreich und Neuseeland an Schadenersatzfonds für Schwellenländer, die an den Folgen der Erderwärmung leiden.9

Schwierigkeiten:

  • Die US-Regierung will großen Unternehmen in Zukunft Gutschriften für den Ausstoß von Treibhausgasen bewilligen, sofern diese saubere Energieprojekte in anderen Ländern unterstützen.
  • Es herrschte lange Uneinigkeit darüber, wer für die Schäden des Klimawandels in ärmeren Ländern aufkommt. Das „Loss and Damage“-Thema war der größte Streitpunkt auf der Konferenz und viele Länder hielten sich bei Finanzierungszusagen zurück.9

 

10.11.: Tag der Wissenschaft

Am Wissenschaftstag fanden Podiumsdiskussionen und Veranstaltungen statt, um die Ergebnisse der wissenschaftlichen Berichte des IPCC, des UNEP und anderer Institutionen sowie ihre Empfehlungen voranzubringen.8
 
Ergebnisse

  • Klimaforscher*innen kamen laut einer Analyse des Climate Action Trackers zu dem Ergebnis, dass wir global viel zu viel Infrastruktur für Flüssiggas aufbauen. 
  • Wenn wir die Kapazitäten weiter so überschreiten, könnten wir 2030 schon eine Überversorgung von 500 Megatonnen Flüssiggas erreichen und unser 1,5-Grad-Ziel dadurch MASSIV gefährden! Zum Vergleich: Das ist das DOPPELTE der Gesamtmenge, die Russland momentan GLOBAL verkauft.9
  • Die „10 New Insights in Climate Science 2022” wurden präsentiert. Es wurde deutlich gemacht, dass eine Ablösung von fossilen Energieträgern dringend notwendig ist! Auf dem Weg dorthin MÜSSEN wir unbedingt:
    1. Die Anpassungsfähigkeit von Menschen und Ökosystemen hinterfragen.
    2. „Anfälligkeits-Hotspots“ schützen.
    3. Den Zusammenhang zwischen Klima und Gesundheit verstehen.
    4. Menschen in betroffenen Klimarisikogebieten unterstützen.
    5. Klimasicherheit bei verschärft bestehenden Krisen gewährleisten.
    6. Landflächen radikal umstellen.
    7. Das Finanzwesen deutlich nachhaltiger strukturieren.
    8. Verluste und Schäden verantworten und entschädigen.
    9. Klimamaßnahmen wirksamer, nachhaltiger und gerechter gestalten und an die Bedürfnisse, Weltanschauungen und Erfahrungen anpassen. 
    10. Strukturelle Hindernisse in der Industrie und Wirtschaft abbauen.

 
Schwierigkeiten

  • Johan Rockström vom Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung fordert eine engere Vernetzung mit der Politik, die zwingend erforderlich ist, damit wir die Klimakrise bewältigen können. Hierunter fällt unter anderem die Einberechnung von Schäden der Treibhausgase (insbesondere Kohlendioxid und Methan).9
  • In der Abschlusserklärung wird der Abschied von Gas und Öl NICHT aufgeführt.10

10.11.: Tag der Jugend und zukünftigen Generationen

Dieser bedeutende Tag galt auch der Stimme der Jugend und der zukünftigen Generationen. Es wurden die Prioritäten und Anliegen der Jugendvertreter im Hinblick auf die Klimaagenda thematisiert.8
 
Hauptpunkte

  • Die junge Klimaaktivistin Luisa Neubauer hat die reichen Länder dazu aufgefordert, die finanziellen Mittel zur Unterstützung der am stärksten betroffenen Länder anzuheben.
  • „Kinder können keine Kohle essen, Kinder können kein Öl trinken, Kinder können kein Gas atmen“: Mit dieser drastischen Aussage führt uns die ugandische Klimaaktivistin Vanessa Nakate vor Augen, welche dramatischen Auswirkungen die Suche nach fossilen Energiequellen in Afrika und die entsprechende Weiterleitung an Länder des Nordens für uns hat.
  • Das Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen legt mit dem Children's Climate Risk Index offen, wie viele Kinder derzeit von Klima- und Umweltgefahren betroffen sind – und diese Zahlen sind ERSCHÜTTERND: 
    • 400 Millionen sind durch Wirbelstürme bedroht.
    • 240 Millionen sind Überschwemmungen ausgesetzt.
    • 920 Millionen sind von Wasserknappheit betroffen.9
  • Die Organisation „Letters to Earth” hat an diesem Tag einige Briefe von Kindern und Jugendlichen verlesen, die uns Grund zur Hoffnung geben. So hieß es in einem Brief von Andres Davi Agamez Davila (14 Jahre): „But it’s not too late to take action, to save our world and your children’s world, because you, whoever you are, right now have more power than ever.”11

11.11.: Tag der Dekarbonisierung

An diesem Tag wurde der für uns dringend benötigte Übergang zu einer kohlenstoffarmen Wirtschaft diskutiert. Dabei wurden potenzielle Lösungen zur Reduzierung des Kohlenstoffs in der Atmosphäre besprochen, die es energieintensiven Sektoren und Unternehmen ermöglichen, ihren CO₂-Fußabdruck zu verringern.8
 
Ergebnisse

  • Joe Biden kündigte an, dass die USA in den nächsten zehn Jahren 363 Milliarden Dollar in die Herstellung von Windturbinen, Solarzellen und Elektroautos investieren wollen, um den CO₂-Ausstoß um 40 % zu verringern.
  • Bis 2030 sollen in der EU mindestens 310 Millionen Tonnen CO2 in Wäldern und Böden gebunden werden. Wir in Deutschland sollen rund 10 % beitragen.
  • Bis 2030 sollen die Netto-Treibhausgasemissionen der EU um 57 % gesenkt werden. 
  • Die Bundesregierung hat eine nationale Strategie zum Schutz von Mooren beschlossen, um CO₂ aus unserer Atmosphäre zu binden.
  • Die westlichen Wirtschaftsmächte der G7, die EU-Kommission, Indien sowie Ägypten und führende internationale Organisationen haben einen Aktionsplan vorgestellt, um innerhalb eines Jahres umweltfreundliche Technologien global billiger und leichterzugänglich zu machen. Ziel ist es, die Treibhausgasemissionen in den Bereichen der Energieerzeugung, Stahlproduktion, Transport und Landwirtschaft schneller zu senken.9

 

Schwierigkeiten

  • Der Klimadialog zwischen den USA und China wurde aufgrund der Konflikte in Taiwan weiterhin ausgesetzt.
  • Laut dem Forschungsbericht „Global Carbon Budget 2022“ gibt es noch „keine Anzeichen für einen Rückgang“ des weltweiten Kohlendioxidausstoßes. Dieser liegt in diesem Jahr bei erschreckenden 40,6 Milliarden Tonnen. Damit rückt unser 1,5-Grad-Ziel in weite Ferne.9

12.11.: Tag der Anpassung und Landwirtschaft

Gerade für die Entwicklungsländer war dieser Tag von großer Tragweite, denn die verheerenden Auswirkungen der Klimakrise lassen sich in diesen Ländern nicht mehr ignorieren. Wie wir mit den vielen extremen Wetterereignissen umgehen müssen, kam an diesem Tag auf den Tisch.8
 
Ergebnisse

  • Deutschland will Entwicklungsländer mit Dünger ausstatten. Deshalb unterstützt die Bundesregierung die „Global Fertilizer Challenge“ mit 13,6 Millionen Euro.10

14.11.: Tag der Geschlechter

An diesem Tag stand die Rolle der Frauen bei der Bewältigung des Klimawandels im Fokus. Frauen tragen nach wie vor eine unverhältnismäßig große Last durch die negativen Auswirkungen des Klimawandels, und trotz einiger Fortschritte in den vergangenen Jahren müssen wir die Geschlechterperspektive UNBEDINGT weiter berücksichtigen und in die Umsetzung von Strategien und Maßnahmen einbinden.8
 
Ergebnisse

  • Frauen leiden stärker unter den Folgen des Klimawandels, weil sie häufiger von Armut betroffen sind als Männer.9

14.11.: Tag des Wassers

Wasser ist die Quelle des Lebens und der unserer Lebensgrundlagen. Die Auswirkungen des Klimas auf das Wasser sowie die Zusammenhänge mit den weit reichenden Auswirkungen auf die Entwicklung und den Lebensunterhalt wurden heute diskutiert. Themen waren Wasserknappheit, Dürre, grenzüberschreitende Zusammenarbeit und Verbesserung der Frühwarnsysteme.8
 
Ergebnisse:

  • Die Weltorganisation für Meteorologie musste mit Besorgnis feststellen, dass aufgrund der besonders trockenen und warmen Monate im Jahr 2021 die Gletscher im Himalaya und Hochland von Tibet stark zurückgegangen sind.
    Die gravierende Folge: Die Trinkwasserversorgung von hundert Millionen Menschen ist gefährdet.9

15.11.: ACE und Tag der Zivilgesellschaft/Tag der Energie

Klimamaßnahmen erfordern das Engagement und die Beiträge ALLER! Deshalb ist die Zivilgesellschaft ein unverzichtbarer Partner bei den weltweiten Bemühungen zur Bekämpfung des Klimawandels. Angesichts dessen standen die Ansichten und Perspektiven unserer Gesellschaft im Vordergrund. Ebenso wurde die Sicherstellungder Versorgung, die Speicherung von Energie und die Entwicklung erneuerbarer Energien besprochen.8
Ein weiterer Schwerpunkt waren der gerechte Übergang im Energiesektor und der Einsatz von grünem Wasserstoff als potenzielle Energiequelle für unsere Zukunft.8
 
Ergebnisse:

  • Grüner Wasserstoff soll mithilfe erneuerbarer Energien gewonnen werden.
  • Die USA, Japan, Deutschland und weitere Länder unterstützen den großen Treibhausgas-Emittenten Indonesien mit 20 Milliarden Dollar, um dort den Abbau von Kohlekraftwerken und den Übergang zu erneuerbaren Energien zu beschleunigen.
  • Die EU will bis 2030 im Vergleich zu 1990 mindestens 55 % an Treibhausgasemissionen einsparen. 
  • Klimaproteste wie „Fridays for Future” können Veränderungen zur Eindämmung des Klimawandels beschleunigen.9

 
Schwierigkeiten

  • Europäische Länder wollen zwar aus Öl, Kohle und Gas aussteigen, fördern aber parallel den Ausbau fossiler Brennstoffe in Afrika und errichten dort neue Kohlekraftwerke
  • Europäische Regierungen wie Deutschland und Italien suchen neue Gasquellen in Afrika, anstatt dort den Ausbau erneuerbarer Energien zu unterstützen. 
  • Zahlreiche Lobbyisten für fossile Brennstoffe sprechen sich für die Investition in Öl, Gas und Kohle aus.9

16.11.: Tag der biologischen Vielfalt

An diesem Tag standen die Natur und ökosystembasierte Lösungen im Fokus. Es wurde diskutiert, welche Auswirkungen der Klimawandel auf unsere biologische Vielfalt hat und welche Mittel wir zur Eindämmung des Verlusts der biologischen Vielfalt und zur Verringerung der Umweltverschmutzung einsetzen können.8
 
Ergebnisse

  • In den kommenden Jahrzehnten könnte eine Million Tier- und Pflanzenarten vom Aussterben bedroht sein.
  • Seit dem 16. Jahrhundert sterben immer mehr Wirbeltiergruppen aus, darunter fallen Amphibien, Säugetiere, Vögel, Reptilien und Fische. 
  • Laut dem „Living Planet Report“ sind die Bestände an Vögeln, wilden Säugetieren, Reptilien, Fischen und Amphibien seit 1970 um 70 % zurückgegangen. Gründe des Artensterbens sind vor allem: Landwirtschaft, Holzeinschlag, Jagd, Vertreibung durch invasive Arten, Umweltverschmutzung und Klimawandel.9

Schwierigkeiten

  • Laut Josef Settele hat „in den letzten Jahrhunderten […] die Fähigkeit der Natur, Umweltprozesse vorteilhaft zu regulieren – wie bei der Luft- und Wasserqualität, dem Aufbau gesunder Böden, der Bestäubung von Nutzpflanzen oder dem Küstenschutz –, weltweit abgenommen.“9

17.11.: Tag der Lösungen

Unsere möglichen Lösungen für die Herausforderungen des Klimawandels standen an diesem Tag auf der Agenda. Diese reichten von ganzheitlichen, bereichsübergreifenden Lösungen wie der Ökologisierung der nationalen Haushalte oder nachhaltigen Städten über Maßnahmen auf mehreren Ebenen und nachhaltigem Verkehr bis hin zu sektoralen Lösungen wie Abfallwirtschaft, Alternativen zu Plastik und umweltfreundlichem Bauen.8
 
Ergebnisse

  • Initiativen für emissionsfreien Verkehr und das Bekenntnis des G20-Gipfels zur 1,5-Grad-Grenze wurden debattiert.
  • Es hat sich die „Beyond Oil and Gas Alliance“ gebildet, die sich für die Beendigung der Öl- und Gasförderung einsetzt.
  • Grüner Wasserstoff soll uns zukünftig als Treibstoff, zum Heizen und als vorübergehender Energiespeicher dienen.9

Schwierigkeiten

  • Großer Streitpunkt war der Umgang mit fossilen Energieträgern, der auch im Abschlussbericht viel zu kurz kommt und vieles offen lässt.
  • Äußerst gravierend: Laut dem jüngsten IPCC-Bericht und einer Analyse der internationalen Energieagentur IEA (PDF) können wir das vereinbarte Ziel von maximal 2 Grad Celsius Erderwärmung mit dem derzeitigen Öl- und Gasverbrauch nicht erreichen. 
  • Zurzeit ist Wasserstoff alles andere als unser Klimaretter, da er unter hohem Energieaufwand aus Methan gewonnen wird. Für grünen Wasserstoff benötigen wir außerdem gigantische Mengen an „grünem Strom“.9

Fazit zur Weltklimakonferenz: Die Bilanzen sind durchwachsen

Der Klimaschutzindex der Umweltorganisationen Germanwatch und Climate Action Network sowie des NewClimate Institute kommt zu einem ernüchternden Ergebnis: KEIN Land tut bisher genug für den Klimaschutz und die Erreichung des 1,5-Grad-Ziels, um einen der ersten drei Plätze zu belegen …9

„Durchbruch bei der Klimagerechtigkeit“: Beschluss für einen Ausgleichsfonds

Bundesaußenministerin Annalena Baerbock stellte fest, dass „beim Ergebnis Hoffnung und Frustration nahe beieinander [liegen].“ Unser größter Erfolg liegt wohl in der Einrichtung eines gemeinsamen Fonds, der klimageschädigten Ländern, die von Naturkatastrophen betroffen sind, unter die Arme greifen soll. 

Hier wurden jedoch bislang keine genauen Summen genannt. Die Kosten der 58 besonders gefährdeten Staaten belaufen sich auf circa 587,3 Milliarden Euro.12, 13

Unser 1,5-Grad-Ziel steht auf der Kippe

Zudem wurden die Ziele des Pariser Klimaabkommens nochmals bekräftigt, um das 1,5-Grad-Ziel noch zu erreichen. WIR sind dazu aufgerufen, die weltweiten CO₂-Emissionen bis 2030 zu halbieren und bis 2050 komplett klimaneutral zu werden! Denn seit dem Weltklimagipfel in Rio de Janeiro im Jahr 1992 sind die Emissionen trotz warnendem Appell nicht gesunken. Stattdessen wurden die Maßnahmen immer weiter hinausgezögert, sodass wir eine Vollbremsung hinlegen müssen, um hier noch eine Kehrtwende einzuleiten!3,12

Unser Planet befindet sich in der Notaufnahme

Von der sogenannten „Vollbremsung“ war auf der Klimakonferenz jedoch nichts zu sehen. Ganz im Gegenteil: Die 1,5-Grad-Grenze wurde aufgeweicht und auf die Zwei-Grad-Grenze hochgestuft.9

Dabei müssen große Emittenten und ölproduzierende Staaten den Ausstieg aus fossilen Energien ZWINGEND beschleunigen, da sich unsere Erde bereits jetzt um ca. 1,1 Grad erwärmt hat! Bislang wurde sich nur auf einen „sauberen Energie-Mix“ geeinigt, der zwar den Ausstieg aus Kohle fordert, aber den Ausstieg von Gas und Öl unerwähnt lässt. 

So betont UN-Generalsekretär António Guterres, dass „unser Planet in der Notaufnahme [ist]“. Denn es ist uns nicht gelungen, drastische Emissionssenkungen „auf den Weg zu bringen“. Auch EU-Kommissionsvize Frans Timmermans beurteilt die Abschlusserklärung als „unzureichend“ und „verfehlt“.13, 14

Unzulängliche Klimaschutzpläne sollen nachgebessert werden!

Die Staaten sind bis zur nächsten Klimakonferenz in den Vereinigten Arabischen Emiraten dazu aufgerufen, ihre Klimaschutzpläne zu justieren. Das Dilemma: Die Nachbesserung ist freiwillig.14

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