von Niklas Krämer
Als nachhaltiger Anlageberater suche ich mit meinen Kolleg*innen bei der WertWende tagtäglich nach der tatsächlichen Wirkung von nachhaltigen Geldanlagen. Das ist gar nicht so einfach in einem heute sehr komplexen Finanzmarkt. Gerade bei Aktienfonds und ETFs an der Börse, die für Privatanleger*innen am relevantesten sind, führt diese Suche durch dutzende Studien und hunderte Berichte zum Beispiel zum Abstimmungsverhalten von den Fondsgesellschaften.
Dabei kann es manchmal auch so einfach sein: Wenn angelegtes Geld direkt nachhaltigen Projekten zugutekommt, liegt der Impact schnell auf der Hand. Das sieht man am Beispiel von The Generation Forest: Für jeden Genossenschaftsanteil werden 500 Quadratmeter Brachland erworben und wieder in biodiversen Regenwald umgewandelt. Wenn der Wald groß genug ist, werden selektiv wertvolle Hölzer entnommen und verkauft – daraus generiert sich eine grüne Rendite für die Mitglieder. Dabei ist die Genossenschaft weit weg von jeglicher Sättigung: mit jedem gezeichneten Anteil kann mehr Land umgewandelt werden. Das ist bei Fonds nicht so, denn Aktien werden an der Börse als Sekundärkapitalmarkt gehandelt. Grüne Aktien zu kaufen hat hier wenig damit zu tun, die nachhaltige Entwicklung zu unterstützen. Stattdessen profitiert man lediglich davon (beziehungsweise verliert, wenn man dabei keine vernünftige Anlagestrategie beibehält).